Kontroverse um Holocaust-Relativierung
Seite 2: "Einer der krassesten Texte auf der Seite der Israelkritik"
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In ihrem Essay ist 68 Mal von Israel die Rede, 37 Mal von "Holocaust". Hamas und Gaza fallen hingegen nur 14 Mal, BDS 15 Mal.
Das gibt die Schwerpunkte des Textes vor: Gessen geht es um klare Schuldzuweisung gegen den jüdischen Staat und um Relativierung und Marginalisierung der Untaten der Araber.
Vor allem suggeriert Gessens Essay, dass Israel wie die Nazis handele. In beiden Fällen Ghettoisierung und Tötung von Zivilisten. Hier die Ghettos der Nazis, dort Gaza, wobei Gessen Unterschiede zugesteht, die seien aber nicht wesentlich. Und dann:
Beide behaupteten, dass eine Besatzungsmacht im Namen des Schutzes der eigenen Bevölkerung eine ganze Bevölkerungsgruppe isolieren, verelenden – und jetzt auch noch tödlich gefährden – kann.
Seit wann ist Israel Besatzungsmacht in Gaza?
"Gessen schreibt einen der krassesten Texte auf der Seite der Israelkritik" urteilt der Perlentaucher. "Was Gessen geschrieben hat, kommt selbst mitten aus dem Herz der Finsternis", steht im Tagesspiegel.
Fazit: Man hätte den Hannah-Arendt-Preis vor dem aktuellen Hintergrund niemals an Masha Gessen verleihen dürfen. Die Verleihung hätte ausgesetzt werden müssen. Die geschehene Verleihung beschädigt den Preis.
Dass sie auch noch geschmackloserweise von den Bremer Preisverleihern vor ihrer Verschiebung für den Freitagabend angesetzt war, also für den jüdischen Sabbat, was all denen, die die jüdische Feiertagsruhe einhalten wollen, den Besuch gleich unmöglich macht, sei nur nebenbei festgestellt. Das ist wirklich das geringste Problem.