Lernen mit Künstlicher Intelligenz: Diese Gefahren sieht der Beamtenbund
KI im Bildungswesen: Beamtenbund mahnt weitere Forschung an, sieht aber nicht nur negative Aspekte. Auch Lehrer müssten mehr über Künstliche Intelligenz lernen.
Die Lösung aller Probleme im Bildungswesen sollte von Künstlicher Intelligenz (KI) nicht erwartet werden – das geht aus einem Positionspapier des Deutschen Beamtenbundes und Tarifunion (DBB) hervor.
Digitalisierung und KI: Bildung neu denken
Vor dem Hintergrund der tiefgreifenden Veränderungen in Alltag und Arbeitswelt durch digitale Technologien und KI betont der Verband die Notwendigkeit, "Bildung als fortlaufenden Prozess zu begreifen, der stetig evaluiert und angepasst werden muss".
Auch Lehrkräften müsse die Möglichkeit eingeräumt werden, dazuzulernen und eine Vorbildfunktion einzunehmen. Dafür seien kontinuierliche Fort- und Weiterbildungsangebote sowie medienkritische Schulungen nötig. "Die Verantwortung für die Bereitstellung solcher Angebote liegt beim Dienstherrn. Gleichzeitig muss Lehrkräften die notwendige Zeit und Entlastung eingeräumt werden, um diese wahrnehmen zu können", betont der DBB.
KI-Nachholbedarf bei Lehrkräften
Eine Befragung von Lehrkräften in Bayern hatte kürzlich große Wissensdefizite in Sachen KI ergeben. 46 Prozent der befragten Lehrkräfte an weiterführenden Schulen und 49 Prozent an Grundschulen gaben an, dass sie keine oder kaum Fähigkeiten für den Umgang mit KI besitzen.
Der DBB geht aber auch davon aus, dass digitale Lehr- und Lernmethoden weiter erforscht werden müssen, um Chancen und Risiken abzuschätzen. Auch im Hinblick auf ethische und soziale Fragen.
Kann Künstliche Intelligenz Diskriminierung verstärken?
Zum Beispiel könnten KI-Systeme bestehende Diskriminierungen verstärken, heißt es in dem Positionspapier – daher sei eine kritische Prüfung auf mögliche Verzerrungen und diskriminierende Strukturen unverzichtbar.
Es sei sicherzustellen, dass der Zugang zu KI-gestützten Lehr- und Lernsystemen "allen Lehrenden und Lernenden gleichermaßen ermöglicht" werde, unabhängig von ihrem sozioökonomischen Status oder einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung.
Isolation und Vereinsamung: Gefahren in Zeiten der Digitalisierung
Zudem müssten "Gefahren wie Isolation und Vereinsamung der Lernenden" frühzeitig erkannt und abgewendet werden, mahnt der Verband.
Auch in Datenschutzfragen sieht der Verband noch Klärungsbedarf und wünscht sich mehr Transparenz: "Die Beeinträchtigung der Privatsphäre der Lernenden und Lehrenden muss zu jedem Zeitpunkt ausgeschlossen sein."