Linkspartei: Nicht Wagenknecht war das Problem
Seite 3: Wagenknecht und die Migrationskritik
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Doch auch das wurde vielerorts bestritten. Schließlich war Wagenknecht auch aus ihrer eigenen Partei immer wieder Vorwürfen ausgesetzt, sich nicht genug von rechts abzugrenzen und die Migration zu kritisieren. Die Kritik ist teilweise berechtigt.
Tatsächlich gehörte Wagenknecht zu den linken Migrationskritikern. Das ist aber eben nicht das Gleiche, wie gegen Migranten zu sein oder gar gegen sie vorzugehen. Linke Migrationskritiker verklären nur die Flucht nicht zur großen Befreiung, sondern als durch die kapitalistische Ausbeutung erzwungen. Eigentlich müsste sich nicht ausschließen, dass man mit solchen Positionen auch für die Rechte der Geflüchteten eintritt.
Doch bei Wagenknecht und ihrem Umfeld vermischten sich eben nicht selten linke Migrationskritik und Ressentiments. Da war dann eben vom verwirkten Gastrecht die Rede und Ähnliches. Übrigens war auch die Reaktion auf Wagenknechts Rückzug bei Aufstehen befremdlich. Da sagen manche Aufstehen-Aktivisten, dass die Bewegung nach einem Rückzug von Wagenknecht in Gefahr sei.
Das war’s dann wohl, wird Aufstehen-Chronist Rainer Balcerowiak zitiert. Nur wie passt ein solches Lamento zu der Klage, Wagenknecht habe zu viel Macht und lasse den Basisbewegungen zu wenig Raum?
Da könnte man jetzt mal mit der Machtteilung anfangen. Das gilt auch für die Linkspartei. Dort war die Kritik an vielen ihrer Positionen unüberhörbar und berechtigt. Doch von manchen wurde sie fast in die AFD-Ecke gesteckt.
Das hat nichts mehr mit berechtigter Kritik zu tun, sondern ist Mobbing. Insofern könnte Dagdelens Verdikt zutreffen. Die nächsten Wahlen werden zeigen, ob Balcerowiak Recht behält mit seiner Prognose, dass Wagenknechts Rückzug der Partei noch wehtun könnte.
Tatsächlich dürfte für zwei linksliberale Parteien wenig Bedarf sein. Andererseits haben die Abgehängten, also die, die Aufstehen ansprechen wollte, überwiegend schon lange kein Vertrauen mehr in Parteien. Daran dürfte sich auch so schnell nichts ändern.
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