Live-Ticker ++ Wladimir Putin bestätigt Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin

Koch, Kriegsunternehmer, Crash-Opfer: Jewgeni Prigoschin (1961-2023)

Präsident von Russland spricht Opfern von Jet-Crash sein Beileid aus. Schicksal des Militärunternehmers war zunächst ungewiss. Hier die jüngsten Entwicklungen.

24.08., 20:00 ++ Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin bestätigt. Er sprach am Donnerstag den Angehörigen der mutmaßlichen Opfer des Flugzeugabsturzes vom Mittwoch in der Region Twer sein Beileid aus.

"Er war ein Mensch mit einem schweren Schicksal und hat schwerwiegende Fehler gemacht", sagte Putin bei einem im Fernsehen und Radio übertragenen Treffen mit dem Leiter der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk, Denis Pushilin.

Zugleich habe der Geschäftsmann und Söldnerführer Erfolge erzielt – für sich selbst und für die gemeinsame Sache, sagte Putin russischen Medien zufolge.

24.08., 15:45 ++ Der vermeintliche Tod von Jewgeni Prigoschin könnte auch ein Zeichen an den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko sein. Das vermutet der ehemalige weißrussische Politiker Pawel Latuschka. Der polnischen Zeitung Rzeczpospolita sagte er: Moskau zeigt Lukaschenko, was ihm passieren kann, wenn er sich für den Verrat entscheidet.

Das Schicksal der Söldnertruppe sei noch unklar. Niemand wisse, wer sie heute kontrolliere, so Latuschka. Lukaschenko habe deshalb in der Nacht zum Donnerstag ein Treffen der Generäle einberufen, um Sicherheitsfragen zu klären und Exzesse zu verhindern. „Ich denke, Moskau wird ihn bitten, die Söldner im Auge zu behalten.“

Derzeit würden aktive Gespräche über das Schicksal der Wagner-Söldner in Weißrussland geführt. „Ich denke, dass sich die Söldner der Entscheidung des Kremls beugen werden, da sie ohne zwei ihrer wichtigsten Anführer dastehen“, so Latuschka. Es sei möglich, dass einige der Söldner weiterhin eingesetzt würden, um die Lage an der weißrussischen Grenze zur Europäischen Union zu destabilisieren.

24.08., 12:45 ++ Ob der Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, unter den Opfern des Flugzeugabsturzes ist, konnte weiterhin nicht offiziell bestätigt werden. Die russische Zeitschrift Fontanka berichtete jetzt, die Leichen seien optisch nicht zu identifizieren. Durch den Absturz seien die Leichen in einem schlechten Zustand.

Experten gehen aber nach „indirekten Beweisen“ davon aus, dass sich Prigoschin unter den Toten befindet. Weitere Untersuchungen sollen seine Identität klären.

Der mutmaßliche Tod des Söldnerführers löst in Russland teils heftige Reaktionen aus. Sergej Mironow, Vorsitzender der Partei "Gerechtes Russland", erklärte auf seinem Telegram-Kanal: Vergeltung wird unvermeidlich sein.

Prigoschin sei von den Menschen teils geliebt, teils gehasst worden. Für viele Menschen in Russland, der Ukraine und im Westen sei er ein Hindernis gewesen. Wo immer sie seien, müssten sie mit Vergeltung rechnen, so Mironow.

24.08., 06:00 Uhr ++ In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hat die russische Luftfahrtbehörde bestätigt, dass bei dem Absturz eines Privatjets in der russischen Region Twer der Chef des russischen Militärunternehmens Wagner, Jewgeni Prigoschin, getötet worden ist. Zuvor hatte die Luftfahrtbehörde lediglich über zehn Passagieren an Bord informiert: sieben Fluggäste und drei Besatzungsmitglieder. Auch waren zunächst lediglich acht Leichen gefunden worden.

Internationale Medien beriefen sich unter anderem auf den Sprecher der von Moskau eingesetzten Verwaltung der ukrainischen Region Saporischschja, Wladimir Rogow. Ihm sei Wagner-Vertretern versichert worden, dass Prigoschin und ein enger Vertrauter an Bord der abgestürzten Maschine gewesen seien.

Erstretter, die an der Absturzstelle des Flugzeugs in der Region Twer ankamen, hätten die Leichen von sieben Menschen aus dem Wrack geborgen, zitierten russische Nachrichtenquellen Vertreter der Region Bologowski.

Der russischer TV-Sender Tsargrad hatte als eines der ersten Medien berichtet, dass die Leiche von Prigoschin identifiziert worden sind. Genetische Untersuchungen würden demnächst durchgeführt

Rosaviatsia soll die Liste der Passagiere wie folgt angegeben haben:

  • Propustin Sergej
  • Makaryan Evgeniy
  • Totmin Alexander
  • Tschekalow Valerij
  • Utkin Dmitri
  • Matusejew Nikolaj
  • Prigozhin Evgeniy

Besatzungsmitglieder:

  • Lewschin Aleksei, Kommandant;
  • Karimov Rustam, Kopilot;
  • Raspopova Kristina, Flugbegleiterin.

24.08., 00:30 Uhr ++ Während eine offizielle Bestätigung nach wie vor aussteht, verdichten sich die Indizien, dass Prigoschin bei dem Absturz eines Embraer-Jets im russischen Oblast Twer ums Leben gekommen ist. Auf Twitter kursieren Bilder, auf denen russische Bürger zu sehen sein sollen, die Blumen und Kerzen vor der Zentrale von "Wagner“ in Sankt Petersburg niederlegen. Blumen seien auch in einem Café niedergelegt worden, das der Militärunternehmer häufig besucht hat. Die Herkunft der Bilder ließ sich durch unabhängige Quellen zunächst nicht bestätigen.

Die Suchmaschine Google geht entgegen der bestätigten Nachrichtenlage bereits vom Tod Prigoschins aus. Unter dem Suchbergriff „Progoschin“ hieß es am späten Mittwochabend auf der deutschsprachigen Google-Seite: Geboren: 1. Juni 1961, Sankt Petersburg, Russland. Verstorben: 23. August 2023, Oblast Twer, Russland.

24.08., 0:00 Uhr ++ Die Eilmeldung dieser Nacht aus Russland schlägt hohe Wellen. Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Truppe, die Frontkämpfer und Kanonenfutter der russischen Invasion in der Ukraine stellt sowie Unterstützer afrikanischer Staaten im Clinch mit dem Westen, soll unter den Toten an Bord eines Flugzeugs sein, das im russischen Oblast Twer abgestürzt ist.

Prigoschins Name stand auf der Passagierliste, wie die russische Nachrichtenagentur Tass am Mittwochabend berichtete:

Eine Untersuchung des Absturzes einer Embraer-Maschine, der sich heute Abend im Gebiet Twer ereignet hat, wurde eingeleitet. Laut der Passagierliste war "der Vor- und Nachname von Jewgeni Prigoschin in dieser Liste enthalten", so die Agentur.

Der Embraer-Privatjet ist demnach in der Region Twer in der Nähe der Ortschaft Kuschenkino ab. Nach vorläufigen Angaben sind alle zehn Menschen an Bord des Flugzeugs ums Leben gekommen. Das Flugzeug war auf dem Weg vom Moskauer Flughafen Scheremetjewo nach Sankt Petersburg.

Tass

Später am Abend bestätigte eine weitere Tass-Meldung, die sich auf Angaben der russischen Luftfahrtbehörde beruft, dass Jewgeni Prigoschins Name unter denen der "Passagiere und Besatzungsmitglieder, die sich an Bord des Embraer-Jets befanden, das zuvor in der Region Twer abgestürzt war", gelistet sei.

"Laut der russischen Luftfahrtbehörde, auf die sich die staatliche Nachrichtenagentur Tass beruft, starben bei dem Unglück zehn Menschen. Einer davon könnte der Chef der Söldnertruppe Wagner sein. Jewgeni Prigoschin habe auf der Passagierliste gestanden, heißt es",

berichtet dazu der Spiegel, der allerdings auch nicht mehr Informationen aufzubieten hatte.

"Wie die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtet, sind die Überreste aller zehn Menschen an Bord des nördlich von Moskau abgestürzten Flugzeugs geborgen worden", meldete die New York Times am späten Mittwochabend.

Eine belastbare Bestätigung, dass sich die Leiche Prigoschins unter den Opfern des Absturzes befindet, stand gegen 22 Uhr mitteleuropäischer Zeit noch aus. US-Geheimdienste wollten dies gegenüber der Zeitung auch nicht bestätigen.

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