Marx ist Murks - Teil 1
Seite 5: Einwand 5: Auf Waren kommt es gar nicht an, sondern auf Dienstleistungen
- Marx ist Murks - Teil 1
- Einwand 2: Der Mehrwert ist überhaupt kein Rätsel
- Einwand 3: Mehrwert ist gar kein Kriterium für die Produktion
- Einwand 4: So einen Kapitalismus gibt es nicht
- Einwand 5: Auf Waren kommt es gar nicht an, sondern auf Dienstleistungen
- Einwand 6: Die Arbeiter können sehr wohl mitreden bei Produktionsentscheidungen
- Einwand 7: Geh doch erstmal arbeiten!
- Einwand 8: Marxisten sind Blutsäufer
- Auf einer Seite lesen
Ein Forent vermisst bei Marx "die große Bedeutung von Dienstleistungen. Ja, Marx hat etwas zu Dienstleistungen gesagt, aber ihre große Bedeutung verkannt. Hier sind sehr viele Leute beschäftigt und das ohne Produktionsmittel beschäftigt zu sein. Außer man definiert Produktionsmittel seeehr weit." (Forent "Spießbürger")
Von den Produktionsmitteln ist in meinem Text keine Rede. Dazu verweise ich auf Teil 2 der Artikelserie. Aber wenn die Frage schon im Raum steht, was sind denn die Produktionsmittel von Dienstleistern? Die Putzkräfte brauchen Reinigungsmittel, Hotline-Telefonisten brauchen einen Computer, Telefon, Schreibtisch etc. Fast jede Dienstleistung braucht ihre Produktionsmittel, sogar Leute, die nur in Beraterfunktion tätig sind. Das fängt schon mit dem Dresscode an, um überhaupt als Experte wahrgenommen zu werden. Kleider machen Leute. Insofern brauchen sogar Pantomimen Produktionsmittel. Produktionsmittel können sehr bescheiden sein. Als Nachhilfelehrer für Mathematik braucht es nur Stift und Papier, sehr günstig, aber sie sind halt auch notwendig.
Man hört das Wort "Dienstleistungsgesellschaft" häufig als einen Einwand gegen die Marxsche Analyse, der ja in Band 1 nur die Warenproduktion beschreibt? Das ist leider Unsinn. Erstens, Marx versteht die Dienstleistung ebenfalls als eine Ware, mit der Besonderheit, dass bei ihr die Produktion und die Konsumtion zeitlich zusammenfallen. Das verkaufte Produkt ist nicht körperlich. Wenn ich mir eine Operette anschaue, dann konsumiere ich sie in eben jenem Moment, in dem sie erzeugt wird, abzüglich der Differenz der Signal-, sprich Schall- und Lichtgeschwindigkeit vielleicht. Aber wir wollen keine Erbsenzähler sein. Zweitens, inwiefern ist der Verweis auf den Dienstleistungssektor ein Einwand gegen die bisherigen Bestimmungen? Auch sie werden, sofern nicht vom Staat gestiftet, nur auf Basis eines in Aussicht stehenden Mehrwerts produziert.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.