Matrix Reloaded ist "zu religiös"
In Ägypten darf der Film nicht gezeigt werden
Schon jetzt einer der 20 erfolgreichsten Filme aller Zeiten, führt Matrix Reloaded (vgl. Philosophieren in Bullet-Time), nun auch in Japan und Russland angelaufen, weltweit die Kinocharts an; die Zensurbehörde in Ägypten, dem Kinoland der arabischen Welt, hat sich für ein Verbot entschieden.
Ein 15-köpfiges Komitee, welches angeblich aus Kritikern, Schriftstellern, "Akademikern" und Psychologen besteht, ist mit großer Übereinkunft zu dem Ergebnis gekommen ist, dass der Film, ein Actionfest vor dem Hintergrund eines eklektisches Religionsmosaiks, "Krisen" auslösen könne, da er "sich mit der Frage nach dem Schöpfer und seiner Kreaturen auseinander setzt, nach dem Ursprung des Lebens fragt und nach den Zusammenhängen von Schicksal und freiem Willen". Die Gewaltszenen hätten zudem das Potential, "den sozialen Frieden zu gefährden".
Trotz der hochentwickelten Technologie und der großartigen Effekte des Filmes, behandelt Matrix Reloaded explizit die Themen der Existenz und der Schöpfung, die mit den drei göttlichen Religionen verbunden sind, die wir alle respektieren und an die wir glauben.
Aha. Wurden bislang etwa Hip Hopper wegen ihrer "explicit lyrics" verdammt (vgl. Wer ist der Vulgärste im ganzen Land?), gibt es jetzt hier ein Problem mit "explicit religions". Oder steckt mehr dahinter? Schon gegen den Vorgänger Matrix, der allerdings noch gezeigt wurde, hatten islamistische Zeitungen gewütet, weil der Film sich für den Zionismus stark mache. Auch jetzt könnte es wieder genau darum gehen: Der ägyptische Filmkritiker Wael Abdel Fatah äußerte der BBC gegenüber, dass die Presse seines Landes schon vor dem nun erfolgten Verbot eine Hetzkampagne durchgeführt habe. Tenor: Matrix Reloaded sei eine Gefahr, weil der Film zionistische und jüdische Ideen reflektiere.