Medien: ein neues Gesetz in Kroatien, alte Sitten in Serbien

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Milosevic säubert die Medien personell, Tudjman macht es subtiler.

Slobo verlor keine Zeit, um wieder die Herrschaft über Belgrad zu erlangen. Eine der wichtigsten "Notwendigkeiten" war die Ausschaltung des pro-Djindjic-Direktors und des Chefredakteurs des Studio B und ihrer Helfer in der serbischen Journalistengesellschaft.

B92 verpasste (wieder) den Angriff. Veran verbrachte nämlich die schlimmsten Tage in Washington DC, wo die Politik von Milosevic noch immer nicht hinreicht.

In Kroatien, wo die Shareholder von Radio 101 bis zum Ende des Monats an die 70000 Dollar aufbringen müssen, um die Macht über ihr Radio wieder zu erhalten, wurde das bislang heimtückischste Mediengesetz verabschiedet: das neue Gesetz wird Journalisten nicht nur für das verantwortlich machen, was sie gesagt oder geschrieben haben, sondern auch für das, was sie mit dem, was sie sagten oder schrieben, "beabsichtigt" haben. Was immer man auch schreiben mag, so kann dies als eine intendierte Verleumdung gedeutet und man dafür ins Gefängnis gesteckt werden. Dieses Gesetz soll jeden unabhängigen Journalismus verhindern.