Mehr Sicherheit dank Einwohnervernetzung per App?

Seite 2: Wie sichert sich DIKE gegen Missbrauch ab?

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Mit dem Start der DIKE-App kam schnell der Vorwurf, dass die App ein Instrument sei, mit welchem einzelne Personen oder Personengruppen an den Pranger gestellt werden könnten. Gesteigert wurde dieser Vorwurf dann noch im Zusammenhang mit der Befürchtung, dass interessierte Kreise die App dafür nutzen könnten, Personen zu jagen oder zur Jagd frei zu geben.

Diesem Vorwurf halten die Betreiber jedoch entgegen, dass solche Probleme heute auch bei herkömmlichen Social-Media-Kanälen wie Facebook auftreten könnten. Und dies in einem noch viel größeren Ausmaß und damit auch umfangreicherem Schadenspotentzial. Aufgrund des räumlich eng gefassten Bezugs bei DIKE lasse sich ja nur eine lokal sehr begrenzte Anzahl Personen erreichen. Die Betreiber der DIKE-App wollen ihr System darüber hinaus durch zusätzliche Vorkehrungen gegen einen derartigen Missbrauch schützen. Dazu zählt das integrierte ein Bewertungssystem für die eingestellten Meldungen. Zudem können nur registrierte Nutzer Informationen über die App absetzen. Zwar erfolgt die Registrierung derzeit noch ausschließlich per E-Mail, mit der Zunahme der Nutzerzahlen sollen jedoch auch eindeutigere Identifizierungen vor einer Registrierung in Erwägung gezogen werden.

Die Moderation der Meldungen erfolgt nach Aussage der Betreiber in erster Linie nicht über einen Moderator, sondern über ein ″dediziertes dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechendes nutzergetriebenes Melder- und Meldungsbewertungssystem″. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass missbräuchliche Meldungen von Nutzern jederzeit gemeldet werden könnten und diese anschließend redaktionell geprüft würden. ″Die Erfahrungen mit mehreren tausend Nutzern stimmen positiv und widerlegen vermutete Befürchtungen zu möglichen Denunziationen oder Datenschutzverletzungen. Ganz im Gegenteil, die Nutzer verhalten sich verantwortungsvoll und umsichtig″ erwähnte ein Sprecher von DIKE.

Wo wird DIKE heute schon genutzt und welche Zukunft hat die App?

Bislang ist die Anwendung in den Regionen Frankfurt, Darmstadt, Hamburg, und Bonn scharf geschalten. Wer seine Position in diesen Regionen eingibt oder die Positionsmeldung in seinem Smartphone freigeschaltet hat, soll die Informationen aus den vier Regionen schon nutzen können. Für einen bundesweiten Durchbruch muss DIKE jedoch noch mehr Ballungsräume abdecken. Dies sei zeitnah geplant, ebenso wie die Bereitstellung einer iOS-Version für iPhones, so die Aussage von DIKE. In beiden Fällen könne man sich bereits jetzt auf der Website des Betreibers registrieren. Selbst dann erscheint es jedoch durchaus fraglich, ob die Nutzer bereit sind, DIKE auf Dauer als Stand-alone-App zu nutzen. Als Modul in einem umfassenderen Informationssystem könnte die App jedoch durchaus eine Chance haben. Dies gilt insbesondere im Zusammenhang mit künftigen Smart Cities.

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