Militärs und Diplomaten wollen "raus aus der Eskalationsspirale"

Seite 3: Eine breite Diskussion ist fällig

Beim Lesen dieses bemerkenswerten Textes atmet man förmlich auf: Endlich ein realpolitischer Ansatz für eine intelligente Politik statt der ewigen kontraproduktiven ‚Werte-Gebetsmühle‘, die jetzt auch die neue deutsche Außenministerin ebenso forsch wie unreflektiert bedient! Und zwar von Persönlichkeiten, die über einen gewissen Einfluss verfügen.

Der Appell kommt exakt zum richtigen Zeitpunkt, zu einem Augenblick, wo möglicherweise auch im Verhältnis zwischen dem US-amerikanischen und dem russischen Präsidenten etwas in Bewegung gekommen sein könnte.

In den vergangenen Jahren wurden die Themen Frieden und Abrüstung in Deutschland eher von den Rändern besetzt. Dieser Text aber, und das macht seine Brisanz aus, hat das Potenzial breitere Bevölkerungskreise zu erreichen – wenn er kommuniziert wird …

Das Papier und seine Grundgedanken sollten daher schnellstmöglich als Start für eine breite Lösungsdiskussion in der deutschen, westlichen und russischen Öffentlichkeit, besser noch: als Ausgangspunkt einer längst überfälligen zivilgesellschaftlichen Initiative für militärische Deeskalation genutzt werden.

Weitergehende Konzepte und Lösungen – Vorschläge dazu gibt es seit Langem – können später in einer entspannteren Atmosphäre entwickelt und angegangen werden, wenn die akute Gefahr gebannt ist.

Nun sind also nicht zuletzt die Zivilgesellschaften gefragt. Selbst die besten Ideen verbreiten sich bekanntlich nicht von alleine.