Milliarden-Klagen von Unternehmen verschärfen Klimakrise

Seite 2: Klimaerwärmung begünstigte die Pandemie

Die weltweite Corona-Pandemie hat ja die Klimakrise als existenzbedrohendes Problem der Menschheit im letzten Jahr etwas in den Hintergrund rücken lassen. Wissenschaftler der Universität Hawai'i-Manoa und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung weisen allerdings daraufhin, dass der Klimawandel vermutlich eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Auslösers der Pandemie, des Coronavirus Sars-CoV-2, gespielt hat.

Klimatische Veränderungen in Südchina, Myanmar und Laos haben zu einem Wandel der dortigen Vegetation geführt und damit zu verbesserten Bedingungen für Fledermäuse, die neue Coronaviren in die Region gebracht haben. Auch möglich ist, dass die Coronaviren in dieser Region von Fledermäusen auf Schuppentiere übersprangen, die ihnen als Zwischenwirt dienten, bevor der Virus schließlich im Menschen einen neuen Wirt gefunden hat. Wie der Initiator der Studie Camilo Mora von der Universität Hawai'i-Manoa erklärt:

"Wir wissen, dass der Klimawandel die Übertragung von Viren in Wildtieren auf den Menschen beschleunigt. Das sollte uns dringend dazu veranlassen, Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen zu verbessern."

Bekannt ist auch, dass die Klimaerwärmung nicht nur Bedingungen für die Übertragung neuer Krankheitserreger schafft, sondern auch, dass bestimmte, oft von Mücken übertragbare Krankheiten, sich weiter über den Globus ausbreiten können. So müssen diese, wie auch mögliche zukünftige Pandemien immer mit der Klimakrise zusammen gedacht werden.

Toxische Algen

Zum Schluss noch ein Blick auf eine Veränderung im Bereich der Kleinstlebewesen, deren zukünftige Entwicklung noch nicht abzusehen ist: Im grönländischen Young Sound haben Wissenschaftler der Universität Aarhus im vergangenen Sommer erstmals eine Algenblüte der Gattungen Chrysochromulina und Prymnesium gefunden. Diese Algen können toxisch für andere Lebewesen sein, so kam es bei einer Algenblüte im Skagerrak vor Norwegen etwa zu einem massenhaften Sterben von Lachsen.

Die Wissenschaftler vermuten nun, dass sich die Algen unter veränderten Umweltbedingungen auch in der Arktis verbreiten könnten. Durch dünner werdende Eisdecken erhalten die Mikroalgen mehr Licht und können somit besser Photosynthese betreiben. Dennoch fehlen den Algen oft die Nährstoffe, da nährstoffarmes Süßwasser von den Gletschern in den oberen Ozeanschichten bleibt.

Den nun gefundenen Algen gereicht zum Vorteil, dass sie Energie nicht nur aus Photosynthese gewinnen können, sondern sich auch von anderen Algen und Bakterien ernähren können. Das Forschungsteam von Dorte H. Søgaard vermutet, dass sich solche mixotrophen Algen künftig weiter in der Arktis verbreiten werden.