Ministrierendenpräsidierendenrunde

Seite 3: Das kreuz mit den bundeskanzlenden

In Stuttgart gab es ein Studentenhotel, und jeder ausländische student, der die reklame sah, wusste: das is ein hotel für studenten.

Damit is jetz schluss, weil 'Studierendenhotel', wie es jetz heisst, versteet kein ausländer. Und wenn er gut deutsh kann, könnte er den namen so verstehen, dass er im hotel nur so lange bleiben kann, solange er dort informationen für sein studium sammelt. Schlafen muss er woanders, vermutlich beim Schlafendenhotel.

Und so gehn vile sehr internationale wörter wie student, demonstrant, assistent, usw. verloren, deutsh wird noch schwiriger. Für die leute, die versuchen, die deutshe sprache im ausland oder an ausländern zu vermitteln, is das ein alptraum. Wer möchte schon so eine sprache lernen? Das leben is zu kurz, um deutsh zu lernen, und um dises genderdeutsh zu lernen, bräuchte man mehrere reinkarnationen.

Wenn ein bäcker zum backenden wird, wird ein suffix mit zwei buchstaben, -er, und einem laut, /a/ (/bEka/), durch ein suffix -ende(n) mit 4 oder 5 buchstaben/lauten ersetzt. Andrerseits is es weniger schlimm als die verdoppelung, und man kommt ohne sternchen aus. Das hat auch seine vorteile, zum beispil wenn der mörder zum mordenden wird, so kann man ihn noch erwischen bevor er fertig gemordet hat.

Und die arbeitenden können nich mehr streiken, sonst wären sie ja streikende, und dise fehlen nich in der fabrik. Also ein probleem weniger, wenn sich der bundeskanzlende und die ministrierendenpräsidierenden treffen. Übrigens, es is schon eine zimliche respektlosigkeit, dass man 'ministerpräsident*innen' schreibt und die minister männlich bleiben. Richtig müsste es 'minister*innenpräsident*innen' heissen.

Der einzige haken an der sache: wie heisst es, wenn man einen satz wie "Die studierenden nagen heutzutage am hungertuch" im singular sagt? "Der studierende nagt heutzutage am hungertuch". Die form mit -ende(n) is ein plural des maskulinums! Klar, man kann auch "die studierende" sagen, das is aber nich generisch, sondern rein weiblich. Da sind männer weder gemeint noch mitgemeint.

Nachteil nummer 13: Statt die gesellschaft zu vereinen, spaltet das gendern. Wo der nicht-genderist eine gruppe von touristen siht, siht der wokie 2: eine gruppe von touristen und eine gruppe von touristinnen. Wir kehren zur klosterschule zurück, alles schön getrennt zwischen den geschlechtern.

Die faulen chinesinnen

Nachteil nummer 14: die unnötigkeit. Ich hab mal gezählt, wie oft das generische maskulinum das generische meint und wie oft das maskulinum. In 84 Prozent der fälle war das generische maskulinum generisch gemeint, also alle geschlechter.

Das is wie man das generische maskulinum im prinzip versteet. Im satz "Die chinesen sind fleissig" versteet keiner, dass nur die männer fleissig sind, während die fraun faul am strand rumligen. Man schaltet erst im kopf auf männlich um, wenn der kontext einen dazu zwingt: Die chinesen wollen den chinesinnen an die pelle. Da können mit 'chinesen' nur männliche chinesen gemeint sein. Man denkt auch an männer wenn zum beispil vom boxsport die rede is, es sei denn natürlich, man redet grade vom weiblichen boxsport.

Nachteil nummer 15: die unpopularität. Mit gendern "respektirt" man 1/4 der bevölkerung, und ärgert dafür 3/4 von ihr. Und die meisten, die zufriden mit dem "respekt" sind, gehören nich einmal zu denen, die man mit dem gendern "respektirt". Auch die meisten fraun sind eher verärgert als dass sie sich respektirt fühlen.

Wenig bekommen für ein hohen preis

Fürs gendern gibt es ein vorteil, dafür 15 nachteile. Man bekommt wenig, muss aber vil zahlen - natürlich is das eine subjektive sache, zum beispil können die meisten menschen ein blumenstrauss für 100 euro zu teuer finden, andre zahlen den preis gerne, weil sie die blumen so schön finden oder weil sie vil geld haben. Ich für meinen teil will den preis auf alle fälle nich zahlen.

Für mich is es ungefähr wie eine brücke über den Atlantik zu baun - nur für lesben. Einfach absurd, in meiner sicht, die hälfte des bruttosozialprodukts auszugeben, damit sich die lesben nich mehr beleidigt fühlen und mit dem auto nach New York fahren können.

Die meisten genderisten hören bei der ganzen argumentation gar nich zu, aber manche leute könnten sich das alles anhören und trotzdem sagen: es lohnt sich zu gendern, auch bei disem hohen preis. Das gönn ich ihnen auch, aber wenn sie dise sicht der dinge dem rest der welt aufdrängen wollen, dann denk ich an die Schöne Neue Welt von Aldous Huxley, oder an 1984 von George Orwell.

Genderisten sind unter sich, und glauben, wenn ihre freunde schon genderisten sind, dann muss ein groszer teil der weltbevölkerung hinter ihnen stehn. Wokies gibt es einige, villeicht, ganz freundlich berechnet, ein par hundert millionen, unter 8 milliarden.

Maximal 10%. Aber wie vile wokies weltweit bei einer solchen absurdität wie die deutshen wokies mitmachen würden, in einer sprache wo man artikel, adjektive und substantive gender-durchdekliniren muss, weiss kein mensch.

Jedenfalls träumen die angelsaxen gar nich davon, nach dem modell der "waitress" auch "presidentess" und "bakeress" zu sagen - da schaffen sie liber die waitress ab, und alle wörter sind neutral. Sicher is nur, dass die deutshen wokies dafür sind: villeicht 20 millionen menschen. In einer weltbevölkerung von fast 8 milliarden. Das sind 0,25% der weltbevölkerung, einer von 400 menschen auf der welt.

Nein, das is keine weltweite mode, es is höxtens eine mode unter eher jungen akademikern in Deutshland. Leider tendirt man dazu, die eigene soziale umwelt für die ganze welt zu halten, womit man zimlich oft daneben liegt.

Auch wenn ich das gendern so nötig finde wie dem Papst seine eier, hab ich mir einige lösungen für genderisten ausgedacht, um doch die gleichberechtigung herzustellen, lösungen die wenigstens vil einfacher sind. Aber diser artikel is schon in diser form lang genug: näxtes mal gibts mehr.

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