Pakistan: Oh Nein. Nicht wieder eine angebliche Superfrau

Seite 3: Der Westen hat fertig

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In Pakistan kann niemand Premierminister werden, ohne Zugeständnisse an die Armee zu machen - selbstverständlich hat dies auch Imran Khan gemacht. Genauso selbstverständlich musste auch Khan eine Reihe von reichen Einflussreichen in seine Partei aufnehmen, denn ohne sie gewinnt niemand in Pakistan Wahlen.

Khan setzt noch mehr als seine Vorgänger auf die China-Karte. Was soll er sonst machen? Der Westen redet dauernd von Demokratie, aber unterstützte in Pakistan 16 Jahre lang Armee-Diktatoren, weil diese Pakistan als basecamp für die Kriege in Afghanistan zur Verfügung stellten. Ansonsten wurden korrupte Familienclans zu Demokraten erklärt und ihnen gestattet, ihr ergaunertes Geld in Londoner Immobilien anzulegen oder auf Schweizer und Luxemburger Konten.

Das Modell China

Peking hat gezeigt, dass es keine Demokratie braucht, um Wirtschaftswachstum zu schaffen - für immer mehr Menschen in dieser Region wird das Modell-China zum Vorbild. Weiter wie bisher, dann hat der Westen in dieser Region fertig: Laut NZZ, Welt, und der USA bleibt nur noch Indien (mit Narendra Modi und seinen Hindufanatikern) als "demokratisches" Bollwerk gegen China. Warum erst jetzt?

Vor Modi versuchte es Indien als säkularer Staat mit Demokratie, trotzdem wurde es wirtschaftlich vom Westen kaum beachtet - weil sich mit China so gut Geld verdienen ließ.

Ja, es gab in Pakistan schon mehr Menschen, die sich mit Taten für Demokratie einsetzten, darunter besonders viele starke Frauen wie die Anwältin und Sozialaktivistin Perween Rahman. Sie verteidigte die Schwachen gegen Landraub der Einflussreichen und setzte sich mit Taten für Hilfe zur Selbsthilfe für die Benachteiligten ein.

Doch auch Perween Rahman wurde wie viele andere wegen ihres Einsatzes ermordet. Da kein einflussreicher Familienclan hinter ihnen stand, sind sie so gut wie vergessen. Und nun wieder eine angebliche Superfrau, aus einem Familienclan?

Literatur:
Christophe Jaffrelot: Pakistan Paradoxe, Oxford University Press, 2015
Steve Coll: Directorate S, Penguin Books, 2018