Pfefferspray – Taser – Maschinenpistole
Seite 2: Polizei NRW: Schwaches Bild
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Es bleiben Fragen, und Frust kommt auf.
In Darstellungen des Geschehens (s.o.) ist zu lesen, der "Plan", durch den Einsatz von Pfefferspray den mutmaßlichen Angreifer zu stoppen, sei misslungen, nicht aufgegangen etc. Nur stellt sich die Frage: Was ist das für ein Plan, der es verunmöglicht, einen 16-Jährigen außer Gefecht zu setzen, selbst wenn der sich nicht "wie geplant" verhält?
Pfefferspray ist überhaupt kein Plan, sondern ein Werkzeug. Ein Plan hat ein Ziel und außerdem eine Struktur. Struktur könnte heißen: Von Anfang an mit einer hohen Komplexität des Geschehens rechnen. Man kann komplexe Situationen sehr wohl trainieren und sich darauf vorbereiten.
Die Rede ist im Nachhinein davon, dass es galt, das Leben der Polizisten zu schützen. Das klingt seltsam in dem Fall. Polizisten sollten nicht mal in den Verdacht kommen, eine Gefahr für Leib und Leben ziviler Bürger darzustellen. Und noch eins: Auffällige, psychisch Angeschlagene und potenziell "Aggressive" gibt es nicht erst seit Neuestem in unserer Wohlstandsgesellschaft. Bei einem Polizeieinsatz in einer multikulturellen Stadt wie Dortmund, sozusagen mitten im Herzen von NRW, sollte man kapiert haben, dass sich Personen hin und wieder ungeplant verhalten.
Aufgebrachte Demonstranten trafen sich am Mittwochabend in der Dortmunder Nordstadt, mehrere Hundert Teilnehmer protestierten gegen das Vorgehen der Polizei. In einer Pressemitteilung beschwört der Polizeipräsident Vielfalt, Toleranz und Demokratie.
Ein schwaches Bild, das die Polizei in NRW hier abgibt. Mit verklausulierten Schuldzuweisungen; der Tote kann sich nicht mehr äußern. Der 29-jährige Schütze, seines Zeichens Polizeikommissar, sollte unbedingt mit anderen Aufgaben betraut werden.
Erst letzte Woche erschoss die Polizei in NRW einen Mieter, bei einer Zwangsräumung in Köln. Der 48-jährige Mieter habe die Einsatzkräfte im Stadtteil Ostheim zuvor mit einem Messer angegriffen, teilten die Beamten in Köln und Bonn sowie die Kölner Staatsanwaltschaft mit. Auch in dem Fall sei der Einsatz von Pfefferspray erfolglos geblieben. Von einem Taser war nicht die Rede, zuletzt hätten die Beamten geschossen. Dabei sei der Mann tödlich verletzt worden.
Zwei Polizisten waren im Einsatz, sie sollten dem Gerichtsvollzieher bei der Zwangsräumung assistieren.