Putin ordert Manövertruppen an der Grenze zur Ukraine zurück
Medien sprechen von einem Entspannungssignal vor einem Treffen zwischen dem russischen Präsidenten und seinem ukrainischen Amtskollegen Poroschenko
Der Winter naht, die Verhandlungen über den heiklen Punkt der Energie-Versorgung stehen an. Der Waffenstillstand zwischen der Kiewer Regierung und ihren Gegnern im Osten des Landes ist brüchig, bzw. er wird nicht eingehalten, wie die Kämpfe um den Donezker Flughafen zeigen. Auch die anstehenden Wahlen sind von Spannungen geprägt. In dieses Klima schickt der russische Präsident Putin nun ein Entspannungssignal: Er ordnete den Abzug von 17.600 russischen Soldaten aus dem Grenzgebiet zur Ukraine an.
Bei Ria Nowosti wird die Meldung kurz und unaufgeregt präsentiert, wie eine Routine-Angelegenheit. Die Soldaten haben im Sommer mehrere Manöver im Gebiet Rostow abgehalten, die seien nun abgeschlossen, wie Verteidigungsminister Sergej Schoigu bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin berichtet habe. Putin habe daraufhin den Auftrag zum Abzug gegeben.
Die russische Nachrichtenagentur Tass fügt dem noch hinzu, dass das Treffen zwischen Putin und Schoigu einer dringenden Sitzung mit Putin und den permanenten Mitgliedern des russischen Sicherheitsrats am Samstag gefolgt sei. Ein mögliches Anzeichen dafür, dass die Bedeutung des Abzugs doch mehr als nur eine Routinesache ist.
Entsprechend wurde die Meldung heute in deutschen Medien als größeres Signal verstanden, als Entgegenkommen von Forderungen aus Kiew und Teil einer Reihe von Entspannungssignalen im Vorfeld eines Treffens zwischen dem russischen und dem ukrainischen Präsidenten.
Am Rande eines Gipfeltreffens zwischen europäischen und asiatischen Spitzenpolitikern in der kommenden Woche sollen sich Poroschenko und Putin treffen, um über den Waffenstillstand und über Gaspreise zu reden. Poroschenko sprach von einer entscheidenden Woche.