Russlands Vorstoß an der Südostflanke der Nato
- Russlands Vorstoß an der Südostflanke der Nato
- Syrische Flüchtlinge fürchten Rassismus in der Türkei
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Russland vermittelt zwischen Damaskus und Ankara. Für 3,5 Millionen Syrer in der Türkei sind das keine guten Nachrichten. Griechenland motiviert das zu einem Mega-Bauvorhaben.
Während der Beitritt Finnlands die nordöstliche Flanke der Nato gegenüber der Russischen Föderation gestärkt hat, gibt es im Südosten des Bündnisgebietes Bewegung. Russland versucht noch vor den türkischen Präsidentschaftswahlen am 14. Mai zwischen der Türkei und Syrien zu vermitteln und den Iran, einen Unterstützer des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, bei Laune zu halten.
Ministertreffen in Moskau
Am vergangenen Dienstag trafen sich die Vizeaußenminister Syriens, Russlands, des Iran und der Türkei in Moskau beim dortigen Außenminister Sergei Lawrow. Syriens Präsident Baschar al-Assad fordert für einen Frieden mit dem nördlichen Nachbarn den Abzug aller türkischen Truppen von seinem Territorium. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan unterstützt zudem sunnitische Rebellen, die Assad stürzen wollen. Auch hier hatte Russland den türkischen Ambitionen einen Riegel vorgeschoben.
Das jetzige Treffen in Moskau sollte ursprünglich auf Außenministerebene stattfinden. Minister der beiden Konfliktstaaten, die Verteidigungsminister der Türkei und Syriens, hatten sich bereits im Dezember 2022 in Moskau getroffen.
Die Annäherung der Regierungen Erdoğans und Assads beunruhigt die syrische Opposition. Sie ist auch der deutschen Politik nicht entgangen, wie Publikationen der Konrad-Adenauer-Stiftung belegen.
Russland versucht, nicht ohne Eigeninteresse, auch den Iran mit der Türkei zu versöhnen.
Die russische Armee ist für ihre Kriegsführung in der Ukraine auf iranische Drohnen angewiesen. Zudem möchte Russland seinen Einfluss in der Region ausbauen und das Nato-Mitglied Türkei, einen Schlüsselstaat für die Verbindung vom Schwarzen Meer zum Mittelmeer, indirekt neutralisieren.
Für den Iran sind die Handelswege nach Armenien wichtig, während die Türkei mit Aserbaidschan kooperiert, das mit Armenien im Konflikt um Bergkarabach steht.