Scheitert TTIP an Österreich?

Seite 2: "Wir nehmen keine Befehle aus Berlin entgegen"

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Einig waren sich die beiden Kandidaten, dass man in Österreich keine Ratschläge von deutschen Politikern benötigt. Hofer meinte dazu trocken: "Wir nehmen keine Befehle aus Berlin entgegen". Von der Bellen ergänzte "Ich seh' das wie Herr Hofer", sprach den FPÖ-Kandidaten aber auf die Glückwünsche von Parteien aus anderen Ländern an, worauf hin dieser meinte, über manche davon freue er sich und über andere nicht. Gar nicht begeistert sei er als Burgenländer von der Gratulation der ungarischen Jobbik-Partei, die seine Heimat als Teil eines Großungarn in historischen Grenzen sieht. Über Marine Le Pen, die ebenfalls gratulierte, solle man dagegen nicht alles glauben, was über sie in den Medien steht.

Auf eine Frage des Moderators hin meinte van der Bellen, er würde Hofer "durchaus" gegen "Nazikeulenangriffe" verteidigen und habe nicht vor, "selbst irgendwelche Keulen auszupacken". Auch Demonstrationen gegen ihn unterstütze er nicht, weil man nicht kontrollieren könne, wer sich da alles anschließt. Als die Jugendorganisation der Grünen den Slogan "Wer Österreich liebt muss Scheiße sein" plakatierte habe er sich nicht nur geärgert, sondern einen "Wutanfall" bekommen.

Hofer mag Ernst Fuchs, van der Bellen Carl Barks

Der Frage, ob er auf einem Burschenschaftlerball tanzen würde, wies der seit einem Sportunfall am Stock gehende Hofer damit zurück, dass er gar nicht tanze. Unter Burschenschaftlern gibt seinen Worten nach "sehr nette" und "weniger nette", wie überall. Auch Victor Adler, der Begründer der österreichischen Sozialdemokratie, sei Mitglied in einer Burschenschaft gewesen.

Auf den von ihm geschätzten Maler Odin Wiesinger angesprochen entgegnete Hofer, er möge ja auch Salvador Dali und Ernst Fuchs und gehe öfter in die Oper als andere Politiker, ohne dass man aus diesen ästhetischen Vorlieben auf heimliche politische Absichten schließe. Nachdem das Fass mit den ästhetischen Vorlieben einmal aufgemacht war, nannte van der Bellen auch seine: Die Werke von Dashiell Hammett, Thomas Mann, Carl Barks und Hergé (dessen Comics aus den 1930er Jahren er jedoch für "rassistisch" hält (vgl. Tim und Struppi unter Rassismusverdacht).

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