Schleichender Störfall
Fussnoten
Forschungsarbeiten zur Zersetzung unter drastischen Bedingungen (z.B. UV-Licht/ Wasserstoffperoxid) dokumentierten das Auftreten kürzerkettiger Perfluorcarbonsäuren in den Zersetzungsprodukten. Sie sind weniger bioakkumulativ als längerkettiger Perfluorcarbonsäuren. Diese Methode wird für die Behandlung PFT-belasteter Abwässer in Betracht gezogen.
Tests zur akuten und chronischen aquatischen Toxizität ergaben, dass ein Faktor von über 100 zwischen typischen Oberflächenwasserkonzentrationen (~ng/l-Bereich; Abwässer: ng/l bis in den niedrigen ?g/l-Bereich) und den niedrigsten Konzentrationen liegt, bei denen toxische Effekte auf aquatische Organismen festgestellt werden (mg/l-Bereich).
Typische Konzentrationen im Blutserum von betroffenen Arbeitern sind im unteren mg/l-Bereich angesiedelt – der Rekordwert wurde bei 1995 bei einem Arbeiter in Alabama mit 12.83 mg/l festgestellt. Blutserum-Konzentrationen von PFOS (7-82 ?g/l) und PFOA (3-35 ?g/l) in der nicht durch einschlägige Arbeitsverhältnisse belasteten Bevölkerung liegen in der Nähe solcher Konzentrationen, bei denen im Tierexperiment erste toxische Effekt gefunden wurden. Blutproben aus Europa, Japan und den USA ergaben Konzentrationen für PFOS: 1...1,600 ng/ml und für PFOA: 3...52 ng/ml; bei Beschäftigten in fluorchemischen Betrieben wurden bis zu 200-mal höhere Werte festgestellt. Der in der Risikobewertung angewandte Sicherheitsfaktor von 100, der Unterschiede zwischen Tier und Mensch sowie in verschiedenen Bevölkerungsgruppen ausgleichen soll, wird unterschritten. Momentan gibt es nur wenige Untersuchungen zum Vorkommen von Perfluortensiden in der Muttermilch.