Schon jetzt wurden die Superreichen durch Trump noch reicher
Trump preist den Börsenboom nach seinem Wahlsieg, davon profitieren auch die Reichen wie Warren Buffet, die eigentlich Clinton unterstützt hatten
Dass zwischen Arm und Reich die Kluft immer weiter aufgeht, ist ebenso bekannt wie die Tatsache, dass kaum eine Regierung dagegen vorgeht. Lieber werden Wutbürger, Fake-News oder die russische Bedrohung bekämpft, als einer Entwicklung wirklich Einhalt zu gebieten, die die Gesellschaft auch politisch weiter spalten und die Bereitschaft erhöhen wird, die den Regierungen nicht genehmen Botschaften zu hören und zu verbreiten.
In den USA, wo mit Donald Trump das vermutlich reichste Kabinett mit zahlreichen Milliardären antreten wird, dürften den Reichen wohl auch in Zukunft keine Gefährdungen drohen. Gespart wird zwar nicht an Militär und Sicherheit, aber die Trickle-Down-Theorie scheint vorzuherrschen. Wenn es den Reichen gut geht, weswegen man Steuern senken muss, dann wird es irgendwann auch bei den Armen ankommen.
Schon jetzt propagiert Trump diese Ideologie, die mit ihm als magischem Hoffnungsträger oder Messias verbunden ist. Vor seinem Wahlgewinn sei die Welt düster gewesen und ohne Hoffnung. Aber jetzt sei die Börse - the market - um 10 Prozent gestiegen. Zudem sei über eine Billion US-Dollar zu Weihnachten ausgegeben worden.
Wie auch immer. Unter Barack Obama wurden die Reichen auch schon reicher. So berichtet Forbes, dass Warren Buffet, der wie andere Milliardäre, Hillary Clinton unterstützt hatte, nun auf ein Vermögen von 74,2 Milliarden geschätzt wird. Knapp hinter Bill Gates mit 84 Milliarden, dem reichsten Mann der Welt. Allerdings profitierte Buffet auch von der Niederlage Clintons. Danach stiegen seine Gewinne um 7,8 Milliarden, in den ersten beiden Tagen schon um 3,6 Milliarden.
Man darf den Schluss ziehen, dass die Superreichen in den USA immer die Gewinner sind, ob sie nun für oder gegen Trump sind. Wahrscheinlich wäre die Börse auch gestiegen, wenn Clinton gewonnen hätte. Dass die von Trump gefeierten Börsengewinne vornehmlich den Reichen zukommen, die Armen zocken hier eher weniger, weist auch darauf hin, wer vermutlich von der Finanz- und Wirtschaftspolitik der neuen Regierung profitieren wird. Selbstverständlich boomte auch die Fracking-Branche. So konnte Harold Hamm mit den Wertpapieren von Continental Resources um 136 Prozent zulegen und ist nun um 8,8 Milliarden US-Dollar reicher als Ende 2015. Reicher wurde auch der einstige Trump-Gegner Jeff Bezos (Amazon), dessen Vermögen um 6,6 Milliarden anstieg.