Schweden - ein Toter durch Handgranate
In den schwedischen Städten kommt es immer wieder zu Angriffen und Unfällen mit Handgranaten
In Stockholm starb am Sonntag ein etwa sechzigjähriger Mann, nachdem er neben einer U-Bahnstation einen Gegenstand aufhob, der explodierte. Dabei soll es sich vermutlich um eine Handgranate handeln, was die Polizei jedoch noch nicht offiziell bestätigte. Auch eine 45-jährige Frau kam zu Schaden, die die Partnerin des Getöteten war. Die Polizei ermittelt bereits wegen Mord.
Nach Angaben des Polizeisprechers Sven-Erik Olsson handele es sich nicht um einen gezielten Anschlag auf die beiden Personen. Die Polizei suchte danach das Gelände mit Bombentechnikern und Hubschraubereinsatz ab.
In Schwedens Städten kommt es immer wieder zu Attacken mit Handgranaten. Für das Jahr 2016 zählte die schwedische Polizei 52 Handgranaten-Attacken, wobei 27 davon explodierten. Nach Polizeiangaben kämen alle beschlagnahmten Handgranaten aus den Beständen der ehemaligen jugoslawischen Armee, sie seien "alt und instabil".
Ein Reporter der Zeitung "Sydsvenskan" berichtete im vergangenen August, er habe nur zehn Minuten gebraucht, um über einen Kontaktmann ein Kaufangebot für eine Handgranate für den Preis von 1200 Kronen (122 Euro) zu bekommen.
Kriminelle Gruppen in Schweden sollen ihre Streitigkeiten zunehmend mit Hilfe dieser Waffe austragen, was dem Land in der internationalen Presse einen entsprechenden Ruf einbringt. Die Umgebung des Anschlags "Huddinge Kommun" hat einen großen Anteil an Einwanderern.