Sex wird mobil
Fotos mit dem Handy verschicken wird beworben, doch das Geld wird in Zukunft vermutlich mit Sexvideos verdient
Steffi Graf wird demnächst für T-Mobile ein Bild von einem Yeti per Handy an ihren Mann schicken. Doch ist damit schon das Ende der Fahnenstange für die neuen MMS-Handys erreicht? Nein, denn nun kann man auch kleine scharfe Sex-Videos erstellen oder kaufen.
Längst schon wird mit den modernen Mobilfunkgeräten nicht nur telefoniert. Eine der größten Einnahmequellen für die Mobilfunkbetreiber ist der Versand von SMS. Hier wird reichlich Geld verdient, doch die neuen Handys versprechen noch mehr multimediale Funktionen. Fast alle neuen Geräte bieten inzwischen einen Farbbildschirm von mäßiger bis guter Qualität. Damit kann man nicht nur mittelmäßige Farbbilder zum Beispiel von Beate Uhse & Co empfangen, sondern auch Videos betrachten.
Der Clou ist die ansteckbare oder eingebaute Kamera. Diese kann Bilder und kleinere Videos aufnehmen und innerhalb des T-Mobil-Netzes und Vodafon versandt werden. Natürlich ist dieser Service angesichts der Datenmengen nicht ganz billig, doch schon jetzt zeigt sich, dass das Marketingkonzept aufgehen wird.
Dank der Multimediatauglichkeit kann sich jeder stolze Besitzer eines Nokia 7650 einen Videoplayer z. B. von Bild online herunterladen und installieren. Nun sind je nach Mobilfunkbetreiber noch ein paar Einstellungen im WAP-GPRS-Menü vorzunehmen und gleich können Videos auch direkt vom T-Mobile Video Messaging Service, von Vodafon, Debitel oder E-Plus empfangen werden.
Mit Trailern und Sex-Clips wird doppelt verdient
Mit dem Player ist Bild online nicht selbstlos, sondern bietet auch gleich diverse Videos zum Bestellen an. Erst soll man allerdings eine 0190er-Nummer (1,86 Euro/Min) vom Festnetz anrufen und den Bandansagen folgen. Und schon bekommt der User sein Sex-Video oder den Film-Trailer aufs Handy geschickt. Diese haben natürlich eine gänzlich andere Qualität als die Standbilder.
Noch zeigen sich die Vorschaubilder als softe Sexfilmchen, doch wer weiß, wie schnell auch hier pfiffige Anbieter die Grenzen des Jugendschutzes überschreiten und Pornos zum Versand anbieten. Selbst Datingdienste lassen sich auf diese Weise zum direkten Chat-Videosystem aufbauen. Und so wird in Zukunft sicher manch Jugendlicher mit seinem Videotelefon ins Bett gehen.