Sichert 40-Milliarden-Pipeline den Frieden in Berg-Karabach?
Seite 2: Silowiki fordern härteren Kurs gegenüber Aserbaidschan
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- Silowiki fordern härteren Kurs gegenüber Aserbaidschan
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Während die großen Erdöl- und Erdgasunternehmen in Russland vermutlich an einem Kompromiss mit Aserbaidschan interessiert sind, gibt es im Lager der "Silowiki" - also unter Militärs und Geheimdienstlern - Stimmen, die ein härteres Auftreten von Russland gegenüber Aserbaidschan fordern. Immerhin sind Russland und Armenien Mitglieder im Verteidigungsbündnis ODKB und Russland kann - wenn ein ODKB-Mitglied in Gefahr ist - kaum tatenlos zuschauen. Die Mittel für eine schnelle Hilfe hat Russland mit seiner 5.000-Soldaten-starken Militärbasis in Armenien allemal.
Die großen russischen Medien bemühen sich im Karabach-Konflikt um Neutralität. Doch der Abgeordnete Satulin gibt keine Ruhe. Ende Dezember erklärte er in einem ganzseitigen Artikel in der russischen Tageszeitung Komsomolskaja Prawda: "Aserbaidschan hat in Union mit der Türkei die nichtanerkannte Republik Arzach angegriffen, aber tatsächlich hat es die Armenier in Armenien angegriffen, indem es das mit unserer Hilfe zustande gekommene Waffenstillstandsabkommen (zwischen Armenien und Aserbaidschan, U.H.) von 1994 verletzt hat."
Satulin warnt, dass "das aserbaidschanisch-türkische Experiment einen langanhaltenden Gebietsstreit militärisch zu lösen" für Russland gefährliche Folgen haben kann. Immerhin gäbe es an Russlands Grenzen weitere umstrittene Gebiete, wie Lugansk, Donezk, Transnistrien, Abchasien und Südossetien.
Ukraine setzt schon Kampfdrohnen gegen die "Volksrepubliken" ein
Besonders dramatisch ist die Situation - was die Drohnen betrifft - im Donbass. Leider berichten die großen deutschen Medien nicht darüber, dass die Ukraine schon seit 2016 mit Drohnen in den "Volksrepubliken" Lugansk und Donezk operiert. Diese oft noch primitiv gebauten kleinen Drohnen werden nicht nur zur Überwachung, sondern auch zu Angriffen mit Brand- und anderen Bomben auf gegnerische Ziele eingesetzt, aber immer wieder von den Soldaten der "Volksrepubliken" abgeschossen, wie dieses von der "Volkspolizei Lugansk" erbeutete Video des ukrainischen Militärs zeigt.
In den letzten Jahren begann die Ukraine eigene moderne Drohnen zu entwickeln (siehe Video-Bericht des US-Senders Radio Swoboda ab Minute 9:15). Ob diese modernen Drohnen mit den Namen Sokil 300, Gorlitza/Antonow und Ukrspecsystems, schon kampffähig sind, ist nicht bekannt.
Für alle Fälle hat die Ukraine 2019 von der Türkei sechs Aufklärungs- und Kampfdrohnen des Typs Bayraktar TB2 gekauft. Im Herbst 2019 waren ukrainische Soldaten zur Drohnen-Schulung in der Türkei. Die Schulung wurde danach in der Ukraine fortgesetzt. (Video-Bericht von US-Radio Svoboda)
Der Krieg in Berg-Karabach zeigt uns womöglich, dass die Weltwirtschaft in einem solch krisenhaften Zustand ist, dass einige Staatsführer lieber Territorien erobern, anstatt auf die Sicherheit ihrer Pipelines zu achten.
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