Skandal-Fotos von Gefangenen in Gaza: EU-Experte warnte früh vor Propaganda aus Israel
Seite 2: IDF, Hamas, IS – schräge Vergleiche
- Skandal-Fotos von Gefangenen in Gaza: EU-Experte warnte früh vor Propaganda aus Israel
- IDF, Hamas, IS – schräge Vergleiche
- Auf einer Seite lesen
Die IS-Milizionäre zwangen Gefangene auch in eine kniende, entwürdigende Position. Allerdings wurden die Geiseln im Fall des IS ermordet – ein erheblicher Unterschied zum Vorgehen der Israelischen Streitkräfte (IDF).
Woher aber stammen die Aufnahmen aus Gaza? Die Quelle ist offenbar ein israelischer Soldat – Zivilisten hatten keinen Zugang zu der Region – und wurden in sozialen Netzwerken verbreitet. Unklar ist nach wie vor, ob es sich bei den Gefangenen um Hamas-Kämpfer oder unbeteiligte Zivilisten handelt.
Israelische Militärsprecher geben an, dass sie alle festnehmen und befragen, um Verbindungen zur Hamas zu identifizieren. Unter den Gefangenen befindet sich Berichten westlicher Medien zufolge auch ein Journalist.
Während es international Kritik hagelt, verteidigten sich die IDF. Von dieser Seite wird die Entkleidung mit Sicherheitserwägungen begründet. Man habe sicherstellen müssen, dass die Gefangenen keine Sprengstoffgürtel tragen.
Es gibt jedoch Bedenken hinsichtlich der Menschenwürde und -rechte, sowohl von UNO-Sprechern als auch von einigen in den sozialen Netzwerken. Die internationale Gemeinschaft zeigt Besorgnis über den Verbleib und die Sicherheit der Männer.
So antwortet die israelische Armee
Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari äußerte sich auf einer Pressekonferenz zur Situation und betonte, dass Hamas-Kämpfer sich nach und nach ergeben würden. Die Überprüfung von Verbindungen zur Hamas stehe im Mittelpunkt der Verhöre.
Weiterhin wurde betont, dass die Entkleidung der Gefangenen als Sicherheitsmaßnahme diene, um sicherzustellen, dass sie keine Sprengstoffgürtel tragen. Unter den Festgenommenen befindet sich auch ein Journalist.
Die internationale Gemeinschaft äußerte Besorgnis über die Wahrung der Menschenwürde und -rechte der Gefangenen. UNO-Sprecher Stéphane Dujarric äußerte sich am Donnerstag dazu und bezeichnete die Bilder als "sehr verstörend".
Empörung in arabischen Staaten
In den sozialen Netzwerken äußern viele arabische Nutzer ihre Empörung über die Bilder und äußern Bedenken hinsichtlich des Verbleibs und der Sicherheit der Männer.
Diese Massengefangennahme stellt den ersten dokumentierten Vorfall dieser Art während des laufenden Militäreinsatzes im Gazastreifen dar. Die israelische Armee setzt ihren Kampf gegen die Hamas fort und meldete die Ausschaltung von fünf führenden Hamas-Kommandanten.
In Israel wurde die Gefangennahme positiv aufgenommen, doch es gab auch kontroverse Äußerungen, wie die des stellvertretenden Bürgermeisters von Jerusalem, Arieh King, der in einem mittlerweile entfernten Beitrag von "Untermenschen" sprach.