Star Wars und die zweite Wiederkunft

Das komplexeste Puppenspiel der Welt.

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Wie dreist kann ein Mann eigentlich sein? Anscheinend noch nicht damit zufrieden, bei der grössten unabhängigen Filmproduktion aller Zeiten für Drehbuch, Regie und Produktion verantwortlich zu sein, lässt Georce Lucas sich herab, uns - am Vorabend des zweitausendsten Geburtstages von Jesus Christus - die Geschichte der zweiten Wiederkunft anzubieten.

Betlehem im kalifornischen Stil

Ja, das ist noch ein Artikel über Star Wars, und ja, ich wusste bevor ich mir den Film anschaute, dass es ein Versuch des "Meisters des Mythos" war, die "Geschichte umzuschreiben". Aber was einem wirklich bevorstand, wurde mir erst in der ungeheuerlichen Szene klar, in der Ankins Mutter erklärt, dass ihr Sohn das Ergebnis einer jungfräulichen Geburt sei. Plötzlich weisen die Schlamm- und Steiniglus auf Tatooine einen anderen Aspekt auf: Dieser wirre Haufen von Wüstengebäuden ist ein Betlehem im kalifornischen Stil, komplett mit den Drei Königen (gespielt von Liam Neeson (Qui-Gon Jinn), Ewan McGregor (Obi-Wan Kenobi) und Natalie Portman (Königin Amidala/Padme)), die in ihrem Raumschiff ankommen, beladen mit Geschenken: Ein Netzteil, das Anakin zum Sieg im Pod-Rennen ganz im Stil des Streitwagenrennens in Ben Hur verhelfen wird, bei dem auch Jabba the Hut (Tiberius/Herod) zusieht; R2D2, ein Druide, über den wir bereits einiges wissen; und.... nun ja, das dritte Geschenk, das Gold, ist wahrscheinlich ein Lichtschwert, das Anakin ohne jeden Zweifel in Episode 2 von Obi-Wan überreicht werden wird.

Sobald man sich mit dem Rassismus Hollywoods, nur dünn als klassische Stereotype aus der Literaturgeschichte verschleiert, abgefunden hat (Schrotthändler Watto als Shylock, Jar-Jar Binks als junger Onkel Tom, sowie allerlei chinesische und irakische Typen in der Rolle der bösen Handelsblockierer), erkennt man, dass es sich in der moralischen Welt von Star Wars nicht einfach um offene Xenophobie handelt. Ganz im Gegenteil, die Story befürwortet, dass wir (das freundlich gesinnte Publikum, das in der Subjektposition der vertrauensvollen Freundesgruppe plaziert wird) uns mit den "guten" Asiaten, signifiziert durch die aufwendigen, förmlichen Roben von Königin Amidala, verbünden. Diese Roben erweisen sich im wahrsten Sinne des Wortes als Verkleidung, wenn die Königin ihren Platz mit einem Mitglied ihrers Gefolges tauscht, um einen strategischen Vorteil zu erlangen; und darunter entpuppt sie sich als jemand, der genauso ist wie wir, d.h. sie ist Padmé Naberrie, ein gerissenes amerikanisches Mädchen, eine jüdische New Yorkerin, wild, aber doch auch sexy, jemand der an die fortdauernde Wirksamkeit des freien Marktes glaubt und an die Notwendigkeit, bis zum Tod gegen die die bösen Mächte der Handelsblockade zu kämpfen (an diesem Punkt muss man sich fragen, ob es ein Zufall ist, daß die Unterwasserstadt Guguan auf Naboo sehr an Jamaica, den Schauplatz des letzten Streits um Bananen zwischen den USA und der EU, erinnert?).

Alte und neue Mythen auf der digitalen Baustelle

Obwohl Anakin ein Sklavenjunge ist, so wie die unterdrückten Juden biblischer Zeit, und ein Talent für die Mechanik hat, das sich mit dem Talent des jungen Jesus für die Tischlerei messen kann, wird er auch, wie im tibetischen Buddhismus, als der Auserwählte bezeichnet. Yodas Ähnlichkeit mit dem Dalai Lama wird in "Die Dunkle Bedrohung" offensichtlicher als in allen späteren Episoden, und natürlich präsentiert Qui-Gon Jinn ihn dem Jedi-Rat als seinen Anwärter für den Auserwählten.

"Die Matrix" besass trotz aller Fehler noch den Anstand, sich über diese Vorstellungen eines "Auserwählten" lustig zu machen, aber Lucas nimmt alles 100% ernst, wie es sich für einen Autor auch gehört, der sich selbst die Aufgabe gestellt hat, einen Mythos zu schaffen, der nicht nur die erste Generation von Star-Wars-Sehern, sondern auch deren Kinder ins nächste Millenium tragen kann. Der Gesegnete von Tatooine/Kalifornien, scheint er zu sagen, muss sich mit den passenden mystischen Elementen des Ostens, d.h. Tibet, verbinden und in der Feuerprobe des Konfliktes einen dritten Weg finden, eine Mischung aus Individualismus und holistischem Denken ("Du und sie, ihr befindet euch in einer symbiotischen Beziehung", stimmt McGregor in seinen falschen Sean-Connery-Tönen an (wie man annehmen muss, das Ergebnis eines unglücklichen Versuches, wie ein jugendlicher Alec Guiness zu klingen)):

"Was auch immer ihnen zustösst, wird auch auf dich Auswirkungen haben."

Christentum und Taoismus, Technologie und Mystizismus - es ist vielleicht kein Fehler, dass das alles eher bekannt klingt. Es kommt einem in den Sinn, dass man es schon gehört hat, der Erzganove und falsche Prophet Ron L. Hubbard hat es sich auf sein Scientology-Banner geschrieben. Man sollte sich nicht wundern, dass zwischen den beiden eine Übereinstimmung besteht - schliesslich war der Taoismus lange die bevorzugte Religion unter den Stars, die sich durch den Erfolg und den Medienrummel so weit von uns entfernt haben (DeNiro, Richard Gere, Cindy Crawford, usw., usw.); für die noch verrückteren unter ihnen ist Scientology die Kirche ihrer Wahl (John Travolta und die heilige Dreifaltigkeit von Cruise, Kidman und Kubrick). Es brauchte nur den jüdischen Scorsese, um eine Brise materialistischen Neuen Testamentes (The Last Temptation of Christ / Die Letzte Versuchung Christi) und ein wenig tibetischen Revisionismus (Kundun) in diesen Teig zu streuen, damit Star Wars Episode 1 vollständig gebacken aus dem Ofen kommen konnte. So liefert Lucas eine Umschreibung der Religionsgeschichte in der Form eines historischen Pastiche aus Hollywoods früheren Umschreibungen der Religionsgeschichte. Da gibt es das Rennen der Streitwagen aus Ben Hur, die Schlachtenszenen aus Spartacus und, als Tüpfelchen auf dem i, die riesigen babylonischen Sets aus Griffiths Intolerance, die in den letzten, feierlichen Szenen von "Die Dunkle Bedrohung" durch den Computer wieder zum Leben erweckt werden.

Er zapft sogar parallelen, modernen Mythen wie Star Trek Energie ab, indem er die unheimliche äussere Ähnlichkeit zwischen Ewan McGregor und William Shatner (allerdings mehr in seiner T.J.Hooker- als in seiner Star Trek-Phase) ausbeutet. Shatner muss vor Wut rasen, auf diese Weise einvernahmt zu werden; wenigstens hat er seinen eigenen Mythos bis zum Ende durchlebt und mit dem Alkoholismus gekämpft, um ein neues Buch zu schreiben (Get a Life) und einen neuen Film zu machen (Free Enterprise), die beide obsessive Trekkies warnen, nicht länger die philosophische und moralische Binsen-Weisheit, die Gene Rodenberrys Kreation ist, zu benutzen und sich statt dessen mit der weitaus komplexeren 'realen' Welt, in der sie leben, auseinanderzusetzen.

"Die Macht" als Bio-Bewusstsein von Zellbausteinen

Der Schlüssel zur Religion in Star Wars ist die "Macht", und in "Die Dunkle Bedrohung" gibt es für dieses mysteriöse Phänomen erstmals eine Erklärungsbasis, wenn sie auch auf Pseudo-Wissenschaft beruht. Man erfährt, dass sie etwas mit der Aktion der Midichlorianer, "mikroskopisch kleiner Wesen, die in allen Zellen leben" und ohne die das Leben unmöglich wäre, zu tun hat. Die Macht, ein ganz deutliches Gegenstück zu den Mitochondrien, die in organischen Zellen für die Energieproduktion verantwortlich sind, ist also als eine Art Bio-Bewusstsein der elektromagnetischen und gravitativen Kräfte der physikalischen Welt gedacht. Diese Hervorhebung der Idee, dass multizellulares Leben eine Symbiose, oder eher eine parasitäre Beziehung zu einer bakteriellen unteren Gewebeschicht darstellt, ist die interessanteste und lobenswerteste Idee in Star Wars; unglücklicherweise hält es Lucas für notwendig, den nächsten Schritt zu machen und diese bakterielle Arena mit gott-ähnlichen Eigenschaften zu füllen - die Midichlorianer sind sich unerwünschter Erschütterungen der Macht (sie mögen das ruhige Leben) in einem Ausmass bewusst, dass sie bereit sind, in der Gebärmutter einer Frau passende Chromosome zusammenzusetzen, um so in der multizellularen Welt eine Intervention in der Gestalt eines Führers, der alles wieder ins Lot bringen wird, zu produzieren.

Kulturrevolution im Stile Lucas'

An dieser Stelle möchte ich meine eigene verwegene Behauptung aufstellen: es gibt zwei grundsätzliche Arten der Narration, oder narrativer Ontologien, wenn man so will. Die erste erzählt Geschichten, die auf der Annahme beruhen, dass irgendjemand oder irgendetwas irgendwo die Kontrolle über alles hat, auch wenn seine Handlungen mysteriös sein mögen. Die zweite erzählt Geschichten, die auf der Annahme beruhen, dass es, obwohl kleine Bereiche von Kontrolle möglicherweise existieren oder sogar geschaffen werden können, keine höhere Macht, Wissen oder Vorgehensweise gibt, auf die man sich beziehen könnte. Ich würde Star Wars zur ersten Kategorie zählen, Shakespear (um es locker dahinzusagen) zur zweiten. Eigentlich gibt es noch eine dritte Kategorie - die Geschichten, die sich mit der Krise des Übergangs von der ersten zur zweiten Kategorie beschäftigen (Kafka). Okay, das hat Spass gemacht. Aber es war ein Umweg mit einer ernsthaften Absicht. Denn es ist eine logische Folge der ersten Art von Geschichte, dass individuelles Handeln eine Veränderung im Lauf der Dinge bewirken kann. Dies ist äußerst wichtig, weil es bezeichnet, dass Star Wars (und Fantasy im allgemeinen - Star Wars ist schliesslich ein Vertreter dieses Genres) sich in einer Welt abspielt, in der eigentlich der direkte Kampf Mann-gegen-Mann herrscht. Es ist einfach nicht sexy, die Realität moderner Kriegsführung zu zeigen, die darin besteht, dass menschliche Wesen denkende Elemente in riesigen mechanisierten Angriffsverbänden bilden, die von computerunterstützten Strategie-Bürokraten, die weit hinter den Kampflinien in Bunkern sitzen, ferngesteuert werden (entweder das, oder sie bilden den Verband, über den eine solche Maschinerie hinwegtrampelt, oder (Kategorie 3) sie sind eine Gruppe von Freiheitskämpfern/Terroristen (wählen sie entsprechend der Seite auf der sie stehen aus), die bereits mehr oder weniger verdammt sind). Diese Art der Kriegsmaschinerie wird in Star Wars zwar gezeigt, aber immer nur als böse (wie in der außergewöhnlichen Szene, in der Kampfdroiden wie Bowlingkugeln von einem Truppenträger entladen werden); andererseits bewirbt Lucas den Mythos des Auserwählten, des Schwertkämpfers, des Einen, der die Macht fühlt, um uns zu überzeugen, dass eine entschlossene Person viel bewirken kann. Wie Mao Tse-Tung angeblich einer kleinen Gruppe von Mitverschwörern gesagt haben soll:

"Zweifelt nie daran, daß eine kleine Gruppe von Menschen, die sich ihrer Sache verschreibt, die Welt ändern kann - das ist das einzige, was jemals funktioniert hat."

Diese Übereinstimmung von Mao/Lucas führt uns passenderweise zu der Frage, die man in Bezug auf den Star Wars Führer-Mythos stellen muß: bietet er uns wirklich eine Alternative zu der bösen Bürokratie, die er angeblich verabscheut? Oder ist dieser Führer-Mythos nicht tatsächliche eine Voraussetzung für die Existenz eben dieser Bürokratie, etwas, dem sich die Massen verschreiben müssen, um die Diktate der bürokratischen Herrschaft zu akzeptieren und wieder zu akzeptieren. Denn was ist denn Anakin/Christus/ Lama anderes als ein weiterer Feudalherrscher, ein weiterer Manipulator, der die Technik, die wir alle Spin nennen, benutzt, um sein Vorrecht auf die Herrschaft als Jedi Ritter, Sonnenkönig, Sternengott zu verkünden, obwohl er doch eigentlich nur ein ärgerlicher, kalifornischer Teenager mit einer Mutterfixierung, einem übertriebenem Selbstwertgefühl und einer zurechtgestutzten Moral ist, die es ihm erlaubt, emotionale Tendenzen anderer Personen auszunutzen, ohne sich darum sorgen zu müssen, welchen Schmerz er ihnen womöglich zufügt? Das klingt bekannt? Slobodan Milosevic, William Clinton, setzen, danke. Und Ruhe in den hinteren Reihen.

Das komplexeste Puppentheater aller Zeiten

Um Lucas gegenüber fair zu sein, muss man zugeben, dass Star Wars immer nur das sein sollte, denn letztendlich ist es nur die komplexeste Puppenshow, die es je gegeben hat. Von den insgesamt 2000 Aufnahmen des Filmes sind nur 200 nicht durch die Verwendung von Animatronics und digitalen Effekten verbessert worden. Das macht Lucas Vertrauen in die Karikatur umso verständlicher, wenn auch nicht lobenswerter - Star Wars als Millenniumskasperltheater (Watto ist nicht mehr nur Shylock, sondern auch der Kasperl - und die Charakterisierung von Jar-Jar Binks, der komödiantischen-jamaikanischen Proto-Rasta Figur, die wahrscheinlich auf irgendeinem Teenager basiert, der sich auf den Privatstrand der behüteten Gemeinschaft, in der Lucas seinen letzten Karibikurlaub verbrachte, eingeschlichen hat und dort für die reichen Ausländer Faxen macht, um nicht von den Wächtern geschlagen und rausgeworfen zu werden, will ich gar nicht erst erwähnen). Als Puppenspieler zeigt Lucas eine faszinierende Technik, indem er auf Tricks aufbaut und sie erweitert, die von Disney entwickelt worden sind, um Kinder mit vordergründigen Späßen und Blödeleien auf dem Schlachtfeld abzulenken, während sich im Hintergrund für die Eltern ein gewaltsamer Kampf entwickelt. Was es in der Geschichte des Puppentheaters zu einem so grossen Ereignis macht, ist, dass dank des Merchandising das Puppenspiel auch jenseits der Leinwand in Millionen Schlafzimmern und Schaufenstern weitergeht: Puppen und X-Flügelkämpfer und Videospiele und thematisch abgestimmte Schokoladeriegel.

Das löst sofort den besorgniserregenden Gedanken aus, dass Lucas in unaufmerksamen Momenten, spätnachts, wenn er nicht schlafen kann, wenn das Fenster vom feuchten pazifischen Wind aufgestossen wurde und er sich die Decke bis zum Kinn hochzieht, von einer post-apokalyptischen Zukunft träumt, in der dezimierte und bestrahlte Untermenschen sich in Höhlen und auf Hügeln versammeln, um die Mythen des Niedergangs der Rasse zu rekonstruieren, indem sie, ganz wie Riddley Walker , nur diejenigen Gerätschaften dazu benutzen, die gerade zur Hand sind: Luke- und Lea-Puppen, ein vibrierendes Telephon in Form eines lebensgroßen Darth Vader-Helmes, ein Tie-Kämpfer mit einem geschmolzenen Flügel, ein defekter R2, dessen Batteriesäure sich durch seine Hülle gefressen hat. Die Vorstellung, dass wir in 200 Jahren womögliche alle vor Altären beten, die mit Miniaturausgaben von Ewan McGregor geschmückt sind, ist ein erbaulicher Gedanke. Und doch, eine Zukunft wie in Return to the Planet of the Apes / Rückkehr zum Planet der Affen ist vielleicht nicht alles, was Lucas geplant hat. Man darf nicht vergessen, daß Tatooine nicht eine, sondern zwei Sonnen hat, und Sternengöttern, die in bipolaren Systemen geboren werden, mag vielleicht ein anderes Schicksal bevorstehen als denen, die in einfachen Systemen wie dem unseren geboren werden. Denn wir wissen ja bereits, dass Anakin nicht zum Erlöser, sondern zum Zerstörer wird. Der unbeschwerte kalifornische Junge mit einer Vorliebe für Pod-Rennen wird auf die dunkle Seite überwechseln, zu Milosevic/Darth Vader werden, ein Manipulator, ein Zerstörer, ein Mann, der womöglich seine eigene Mutter töten wird, wenn sie, wie er bei seiner Abreise mit Qui-Gon Jinn verspricht, endlich wieder vereint sein werden.

Wenn ich mich richtig an das Buch der Enthüllungen erinnere, wird einer Frau in der zweiten Wiederkunft der Anti-Christ geboren (was eine erschreckende Frage in sich birgt: hat das zu bedeuten, dass R2D2 als signifikanteste Maschine der Serie, die zweite Wiederkunft inkarniert? Es hat schon seltsamere Dinge gegeben.) Vielleicht wird Lucas unsere Erwartungen doch noch enttäuschen und unsere Stereotypen vernichten; vielleicht wird sein sechs Episoden-Monster sich nicht als wagnerianisches Epos des Willens entpuppen, sondern als Moralität, die uns zeigt, dass Führer, die zu Auserwählten erklärt werden, uns nur Krieg, Tod und Zerstörung bringen können, und dass es Anakins übergeschnappter Sohn Luke, gespielt vom ebenso übergeschnappten Mark Hamill, ist, der sich den Raum für eine wahrhaft moralische Welt schafft: Luke, der Junge dessen Adoptiveltern als Teil der Zufälligkeiten des Krieges brutal ermordet werden; Luke, der Junge, der am Ende triumphiert, nicht kraft seiner Blutlinie oder seiner Mitichondria, sondern weil er einfach versucht zu verstehen, obwohl er weiß, dass er es letztendlich nicht kann und dass die Welt größer ist, als er selbst. Trotz aller binären Überkodierung und schwarz-weissen Semiotik werden die Moralsysteme von Star Wars letztendlich nicht die von Gut und Böse sein, sondern eher die vom Guten, das sich ständig ins Böse wandelt und umgekehrt, und dies ist ein unendlicher Ablauf in einem komplexen Universum, in dem der Respekt vor der Verschiedenheit das höchste Ideal darstellt, und die Ausbeutung anderer die tiefste Stufe, auf die man sinken kann, auf welcher Seite man sich auch immer befinden mag? Vielleicht werden wir entdecken, dass dies die Botschaft ist, die Errettung des amerikanischen Ideals, das George Lucas an uns und unsere Kinder weitergeben will - denn man sollte nie vergessen, dass Star Wars eigentlich für Kinder ist.