Syrien: Aufstand des Westens gegen fast vollendete Tatsachen
Seite 2: "Trümpfe in einem schlechten Blatt"
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Eine andere Aussage befasst sich mit der Bedrohungslage, mit der die syrische Regierung gewiss konfrontiert sein wird, wie Satterfield warnt, wenn sie gewisse Ratschläge missachtet:
Wenn Syrien nicht neu aufgebaut wird, wenn es nicht wirklich stabil ist, - und hier geht’s es um Dinge, die nicht mit militärischen Mitteln erreicht werden können -, dann werden wir eine Wiederkehr der Gewalt erleben. Es wird nicht Daesh (IS) sein, es wird nicht al-Nusra sein, es wird nicht al-Qaida sein, aber etwas anderes. An die Wurzel der Generierung von Gewalt kommt man nur durch echte Stabilisierung
David M. Satterfield
Es gibt noch ein paar Annahmen, die umstritten sind, wie etwa, dass nach Auffassung von Satterfield keine tatsächliche Mehrheit hinter Baschar al-Assad steht. Was dann als Legitimation dafür dient, dass man sich weiter um die Opposition kümmert. Diese soll sich, wie weitere Äußerungen sehr deutlich zu verstehen geben, künftig besser von Außerhalb beraten lassen, um ihre Ziele durchzusetzen.
Und wenn al-Assad dankend auf die Hilfe verzichtet und beim Wiederaufbau eher auf russische, iranische, türkische oder auch katarische Partner setzt?
Der britische Außenminister Johnson ist davon überzeugt, dass die Internationale Gemeinschaft, also führende Nationen des Westens und seine arabischen Partner, vorneweg Saudi-Arabien, noch eine "große Karte in einem schlechten Blatt" habe. Damit meint er, wie aus seinem Guardian-Interview hervorgeht, eigentlich zweierlei Trümpfe.
"Wir können den Cash für den Wiederaufbau liefern", aber: "Es ist entscheidend, dass wir diese Karte nicht voreilig ausspielen. Sollte es einen seriösen politischen Prozess geben, so könne auch eine andere Karte ausgespielt werden: "die 12 Millionen oder so, die aus Syrien vertrieben wurden und die wählen können".