Syrien: Die Notwendigkeit eines funktionierenden Staatsapparats aus israelischer Sicht
Seite 2: Die Extremisten und die Optionen
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Insbesondere die Extremisten sollen nicht bereit sein zum Aufgeben. Nach Informationen des auf die "Insurgentenmilizen" spezialisierten Aymenn Jawad Al-Tamim gibt es nur sporadische Überläufer anderer Milizen zur IS-Miliz Jaysh Khalid bin al-Waleed.
Prinzipiell besteht ein großer ideologischer Abstand, der nur eine Unterwerfung unter IS-Regeln, aber keine Allianz mit den "Kufars" unter den anderen Dschihadisten oder Islamisten zulässt. Es wird aller Vorraussicht nach nicht zu einem Bündnis kommen, das das Voranschreiten der syrischen Truppen und ihrer Verbündeten lange aufhalten könnte. Abzusehen sind bei einer Verlängerung der Kämpfe - "der Ehre wegen?" - nur Verluste, Leid und Elend. Warum kämpfen die Milizen angesichts dessen, dass sie militärisch keine Chancen auf einen Sieg haben weiter?
Die USA hatten, wie in mehreren Medien berichtet wurde, Milizen im Südwesten, die man von Jordanien aus jahrelang bedeutend unterstützt hat, mitgeteilt, dass sie bei der aktuellen Offensive der syrischen Armee und ihrer Verbündeten auf keinerlei Hilfe oder Unterstützung der USA rechnen könnten.
Das spricht dafür, dass die USA sich generell darauf eingerichtet haben, dass die Übernahme der Kontrolle der syrischen Regierung im Südwesten die bessere Option ist. Gut möglich natürlich, dass man die Rückeroberung nicht unbedingt erleichtert. Assad bleibt ein Gegner und Russland ein Konkurrent.
Allerdings gibt es deutliche und keineswegs überraschende Signale dafür, dass die israelische Regierung im Sinne ihrer Sicherheitsinteressen daran interessiert ist, dass Baschar al-Assad an der Macht bleibt. Er ist gewissermaßen ein "Verbündeter", wie es Zvi Bar'el formuliert.
Auf jeden Fall gibt es einige wichtige gemeinsame Interessen- auch wenn Israel den dschihadistischen Gruppen in der Nähe der Golanhöhen besser gesinnt ist als den schiitischen Milizen wie die Hizbollah aufseiten der Regierung Assad. Manche Beobachter schreiben von einer aktiven Unterstützung der al-Nusra durch Israel.
Soweit geht ein Kommentar in der Israel Times nicht, aber er räumt ein, dass Israel die Opposition zu Baschar al-Assad unterstützt hat, ohne freilich Namen zu nennen. Intention des Kommentars ist es, darauf hinzuweisen, wie wichtig es ist, dass Israel "sein ganzes politisches Gewicht" daran setzt, dass es einen politischen Deal gibt.
Der sollte darauf hinauslaufen, dass "der syrische Staatsapparat wieder völlig in den südwestlichen Gebieten wiederhergestellt wird" und es zu einer russisch-israelischen Vereinbarung von einer angemessenen Pufferzone parallel zur Waffenstillstandslinie an den Golanhöhen komme, die frei sind von schiitischen Milizen. Das syrische Militär soll die Grenze wieder bewachen - wie zuvor.
Die Erwartungen richten sich auf das Treffen zwischen Trump und Putin.