The American Way of War

The WTC Conspiracy XXX

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Nach dem Massenmord an etwa 3.000 Menschen beim Anschlag auf das Word Trade Center ist, einer beliebten Phrase zufolge, nichts mehr, wie es war. Eines aber geht mit Sicherheit weiter, auch wenn es die gleichgeschalteten Medien nicht wahrnehmen wollen: das Massenmorden. Die Studie von Marc Herold, Ökonomie-Professor an der Universität New Hampshire, dürfte deshalb auch wenig Chancen haben, ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Danach wurden allein zwischen dem 7. Oktober und dem 10. Dezember 2001 durch das amerikanische Bombardement in Afghanistan schon 3767 Zivilisten ermordet.

Das berühmte Bibelwort von "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist nicht, wie oft missverstanden, ein Aufruf zur Rache, sondern im Gegenteil eine Mahnung zur Mäßigung derselben. Ginge es beim Kreuzzug des Westens tatsächlich um Moral und christliche Werte, wäre schon Anfang Dezember ein Stop der Bombardements fällig gewesen. Doch von Nächstenliebe und den Geboten der Bibel wird in Bushs Amerika von durchgeknallten TV-Predigern nur gefaselt. De facto geht es den fundamentalistischen Ideologen im Bible Belt um dasselbe wie den ultra-orthodoxen Mullahs und Rabbis in Palästina und der arabischen Welt: die Massen zum Morden zu hetzen und sie bei diesem Geschäft des göttlichen Beistands zu versichern.

Wer wird denn kleinlich Leichen zählen, wenn es gegen das ultimativ Böse schlechthin geht? Wer wird sich mit ethischen Bedenken blamieren, wo es gilt, den Anti-Christ auf seinem finalen Vormarsch zu stoppen bzw. den Gottesstaat Allahs global durchzusetzen? Marxens Kritik an der Religion als "Opium fürs Volk" scheint eines Updates zu bedürfen. Am Anfang des 3. Jahrtausends scheint das Religiöse weniger als trauma-auslösender Tranquilizer zu fungieren, denn als ideologisches Amphetamin: Speed für den Krieg, zur Auslösung eines aktionistischen Tunnelblicks.

Anders als mit einer solchen Bewusstseinstrübung ist jedenfalls der achselzuckende Gleichmut, die eiskalte Ignoranz, mit der die ermordeten Kinder, Frauen und Männer in Afghanistan aus der medialen Wahrnehmung ausgeblendet werden, kaum zu erklären - auch und gerade bei denen, die am 11.9. so vollkommen geschockt waren von dem erbarmungslosen Mord an "7000 Unschuldigen" . Dass sich die Zahl der WTC-Opfer mittlerweile mehr als halbiert hat, während sie in Afghanistan Tag für Tag weiter steigt, ist nicht einmal eine Meldung mehr wert. Dass freilich der erste US-Soldat dieses Kriegs im feindlichen Feuer fiel, geht als Nachricht rund um die Welt.

Ein geopferter Soldat auf inzwischen über 4.000 getötete Zivilisten - diese Statistik kann sich sehen lassen. Die angeblichen 19 Hijacker, die am 11.9. eine neue Bestmarke in mörderischer Effektivität setzten, sind nur wenige Wochen später ihren Terrorrekord schon wieder los. Und der neue American Way of War wird dafür sorgen, dass den USA diesen Spitzenplatz so schnell niemand mehr streitig macht.

Was ist nun von einem Sheriff zu halten, der bei der Jagd nach einer Mörderbande die ganze Stadt in Schutt und Asche legt und, statt die Täter aufzuspüren, einen unbeteiligten Bürger nach dem anderen umbringen lässt? Wie wäre ein befreundeter Dorf-Deputy einzuschätzen, der einem solchen Sheriff weiterhin "uneingeschränkte Solidarität" zukommen lässt? Und wie das Kartell der Gazetten und Medien, das diese brutale Berserkerei als unverzichtbare Medizin und zivilisatorische Maßnahme anpreist und die Bevölkerung sturheil auf die hassenswerte Bande und den heroischen Sheriff einschwört, obwohl die Täterschaft der ersteren nach wie vor völlig unklar, die "Heldenhaftigkeit" des letzteren aber täglich neue Leichen produziert und die größten und grauenhaftesten Flüchtlingslager der Welt? In welchem C-Klasse-Western sind wir hier eigentlich? Beziehungsweise in welcher grandios auf massenkompatibles Dumpf-Niveau heruntergebrochenen psychologischen Operation, die dann in der Tat den Titel der Größten Gehirnwäsche-Operation der menschlichen Geschichte verdient?

Als ich über die Weihnachtstage meiner alten Tante von einigen der weniger bekannten Hintergründe des 11. September erzählte, fragte sie nach einer Weile besorgt: "Ist das wirklich alles wahr, was du mir da erzählst?" Ich antwortete: "Ich glaube, es ist mindestens so wahr wie das, was wir in der Tagesschau zu sehen kriegen." Und darauf sagte sie: "Ach dann hör lieber auf davon, das wird mir zu kompliziert, da halte ich mich doch lieber an das, was sie im Fernsehen erzählen... und der junge Bush macht sich doch eigentlich ganz gut."

Eine durchaus typische Reaktion, nicht nur bei alten Frauen, die erklärt, warum eine flächendeckendes Gehirnwäscheprogramm so perfekt funktionieren kann. Es muss einer geschockten Bevölkerung nicht aufgezwungen werden, sie verlangt nach simplen fassbaren Erklärungen. Und je komplexer und verunsichernder die Realität ist, desto simpler dürfen die Erklärungen ausfallen - und desto wirkungsvoller arbeitet eine ultra-simple Verschwörungstheorie. Wie eben die bis heute von keinem gerichtstauglichen Beweis erhärtete Theorie einer al-qaidisch-ladinistischen Weltverschwörung, der Bush jun. eine Popularität verdankt, wie sie seit Roosevelt kein amerikanischer Präsident mehr verzeichnen konnte. Und die es den USA ermöglicht, die globalen Öl-Ressourcen widerspruchslos unter militärische Kontrolle zu nehmen. Mit der "Befreiung Kuwaits" wurden am Persischen Golf starke Militärbastionen errichtet, mit der "Befreiung Afghanistans" bzw. der "Zerschlagung von al-Qaida" folgt dasselbe nun in Usbekistan und Afghanistan.

So ganz sang- und klanglos wird der Plot allerdings nicht über die Bühne gehen, zumindest wenn der US-Senat einer Petition folgt, deren Fragen bei Nichtbeantwortung immer lauter und lauter werden dürften. Da sie die in dieser Serie behandelten Merkwürdigkeiten gut zusammenfassen, seien sie hier resümiert:

1) Tausende von Put-Optionen auf United Airline Aktien, die in den Tagen vor dem 11.9. gekauft wurden
2) Finanztransaktionen über 100 Mio. Dollar, die am 11.9. über im WTC stationierte Rechner abliefen
3) Die Flugschreiber (black boxes) der vier abgestürzten Flugzeuge
4) Die Handy-Anrufe der entführten Fluggäste, die nicht auf ihren Telefonrechnungen auftauchten
5) Sämtliche Gespräche der Luftraumkontrolle vom 11.9.
6) Die Augenzeugenberichte, dass Flug 93 (Pennsylvania) vor dem Absturz explodierte
7) Die noch 7 Meilen vom Absturzort entfernt gefunden Wrackteile
8) Die Rolle von Unocal beim Bau einer Pipeline durch Afghanistan und die vor 2001 implementierten Pläne dazu
9) Die Rolle der Carlyle Corporation bei der Koordination der Ziele von Unocal und die vor 2001 implementierten Pläne dazu
10) Die Rolle von Fernsteuerungs-Einrichtungen bei den Crashs vom 11.9.
11) George W. Bushs mögliches Vorwissen der Anschläge vom 11.9.
12) Die Rolle der Nord-Allianz bei der explodierenden Opiumproduktion nach der US-Intervention

Als 13. Punkt würde ich noch die Frage nach dem Ausbleiben der "Feuerwehr" hinzufügen (siehe Wo blieb die Feuerwehr?) - und verspreche, meinen Job als Teilzeit-Verschwörungstheoretiker umgehend an den Nagel hängen, wenn uns diese Fragen in ein paar Wochen in einem sauberen PDF-Dokument regierungsamtlich und beweiskräftig beantwortet werden. Nur bei Punkt 11) könnte man ein bisschen Nachsicht walten lassen, denn das Vorwissen der Dabbelju-Marionette ist grundsätzlich zweifelhaft - vor einem Jahr hielt er "The Talibans" noch für eine Punkband ...