Türkei baut Proxy-Armee für Raqqa und Deir-Ez-Zor auf
Seite 3: Gegen die "Besetzung durch Russland und den Iran" und den "Terror der PYD, des IS und der Hisbolla"
- Türkei baut Proxy-Armee für Raqqa und Deir-Ez-Zor auf
- Russland bildet in der kurdischen Enklave Afrin YPG-Kämpfer aus
- Gegen die "Besetzung durch Russland und den Iran" und den "Terror der PYD, des IS und der Hisbolla"
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Während die Amerikaner sich noch herumwinden und sagen, es sei noch nicht klar, wer alles an der Offensive auf Raqqa beteiligt sei, machen sie aber gegenüber den Kurden und der Türkei deutlich, dass neben den arabischen Kämpfern der SDF auch kurdische Kämpfer beteiligt sein werden. Die türkische Regierung, die sich zunehmend ausgeschlossen sieht, hat nun versucht, ihrerseits eine Bodentruppe für Raqqa aufzustellen.
Ähnlich wie die Türkei sich für die letztes Jahr aufgrund der Eroberung von Manbij durch die Kurden begonnene Operation Euphrat-Schild auf syrische Kämpfer stützte, die auch aus islamistischen Gruppen wie Ahrar al-Sham oder al-Qaida stammten, wird das auch jetzt wieder gemacht. Kaum bekannt wurde ein Treffen in der türkischen Stadt Urfa von 50 syrischen Stammesführen aus Raqqa, Hasaka und Deir Ez-Zor, die beschlossen haben die Al-Jazeera und Euphrat-Armee aufzustellen, um gegen den IS, die YPG und die syrischen und iranischen Truppen zu kämpfen.
Unterstützt wird diese wohl vornehmlich gegen die Kurden gerichtete Miliz, die den türkischen Zugriff auf die Region um Raqqa und die übrigen noch vom IS-kontrollierten Gebiete sichern soll, von der Türkei, angeblich aber auch von Golfstaaten. An der syrisch-türkischen Grenze soll ein Ausbildungszentrum entstehen. 1800 Kämpfer würden zum Training bereits bereit stehen. Intendiert wird, die "Bataillone" auch auf Idlib oder Aleppo zu erweitern oder mit den dort operierenden Stämmen und Operationsgruppen zu vereinen, um einen Zerfall Syriens zu verhindern. So würden die türkische Proxy-Armee nicht nur vorwiegend gegen die syrischen Kurden kämpfen, sondern angeblich auch gegen syrische, russische und iranische Verbände vorgehen, gegen die "Besetzung durch Russland und den Iran" und gegen den "Terror der PYD, des IS und der Hisbolla", was die Situation noch komplizierter machen würde.