US-Medien: Joe Biden wird der 46. Präsident der Vereinigten Staaten

Der neue US-Präsident. BIld: Screenshot von Biden-Video

Am 07. November um 11.24 Uhr EDT (17.24 Uhr MEZ) teilte der US-Nachrichtensender CNN mit, dass seiner Prognose zufolge Joe Biden die Wahl gewonnen habe und er der 46. Präsident der Vereinigten Staaten werde. Kamala Harris werde die erste Vizepräsidentin des Landes

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Fast zeitgleich teilte auch NBC News mit, dass Biden die Wahl gewonnen habe, nachdem er den Bundesstaat Pennsylvania für sich entschieden habe. Damit sei in dem Wahlmännerkollegium eine Mehrheit von 273 Stimmen erreicht.

Noch am Nachmittag hatte Donald Trump, der noch amtierende Präsident, verkündet: "ICH HABE DIESE WAHL GEWONNEN, MIT GROSSEM ABSTAND!"

Auch andere amerikanische Nachrichtenorganisationen erklären Biden zum Sieger. Auch Fox News schreibt: "Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat den amtierenden Präsidenten Donald Trump besiegt, dem eine zweite Amtszeit im Weißen Haus verwehrt wird, sagt Fox News voraus, ein Sieg für den ehemaligen Vizepräsidenten nach einem erbitterten Wahlkampf und einer dramatischen, ausgedehnten Stimmenauszählung in Schlachtfeldstaaten, die gerichtliche Klagen aus der Trump-Wahlkampforganisation auslöste."

Joe Biden und Kamala Harris vor wenigen Stunden.

CNN zufolge werde Biden heute Abend eine Rede in seinem Wohnort Wilmington, Delaware, halten. Er gebe Trump und den Republikanern noch etwas Zeit, um die Nachrichten zu verdauen. "Der Übergang ist bereits im Gange", so CNN.

Wenige Augenblicke, nachdem mehrere Fernsehsender erklärt hatten, dass Biden die Wahl gewonnen habe, erklärte Präsident Trump, dass Biden "sich beeilt, sich fälschlicherweise als Sieger auszugeben". Das Rennen, so Trump, sei noch lange nicht vorbei.

Die Erklärung aus Trumps Wahlkampfcamp lautet, dass der Rechtsstreit am Montag beginnen werde: "Ab Montag wird unsere Kampagne beginnen, unseren Fall vor Gericht zu verfolgen, um sicherzustellen, dass die Wahlgesetze vollständig eingehalten werden und der rechtmäßige Gewinner seinen Sitz erhält." Trump weilt derzeit auf seinem Golfplatz in Sterling im Bundesstaat Virginia.

Trump hatte bereits Monate vor der Wahl versucht, Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Briefwahl zu schüren. Aufgrund der Corona-Pandemie hatten sich viele Wähler entschieden, ihre Stimme per Briefwahl abzugeben.

Joe Biden wird am 20. November 78 Jahre alt. Sollten sich die Prognosen tatsächlich bestätigen, wird er zu seinem Amtsantritt der älteste Präsident in der Geschichte der USA sein. Der bisher älteste Präsident war Ronald Reagan, der 77 Jahre alt war, als er im Jahr 1989 sein Amt abgab.

“Ich denke, es ist wichtig für die Menschen — es ist legitim, nach meinem Alter zu fragen”, erklärte Biden während eines Fernsehinterviews im vergangenen Jahr. “Hoffentlich kann ich zeigen, dass mit dem Alter Weisheit und Erfahrung einhergehen, die die Dinge viel besser machen können.”


Biden führt nach Prognosen der Associated Press bei der Zahl der Wahlleute nun mit 290 zu 214 Stimmen vor Trump. Für die Wahl zum Präsidenten sind 270 Wahlmänner notwendig.



In den USA wird der Präsident nicht direkt, sondern durch ein Gremium gewählt, das aus Vertretern der einzelnen Bundesstaaten besteht. Der Gewinner eines Bundesstaates erhält traditionell jeweils alle zu vergebenden Wahlmännerstimmen. Die Wahlmänner stimmen am 14. Dezember ab. Die Amtseinführung findet gemäß der Verfassung der Vereinigten Staaten am 20. Januar statt.

Bei der diesjährigen Präsidentschaftswahl kam es zu einer Rekordbeteiligung. Schon in den vergangenen Wochen hatten mehr als 100 Millionen Wähler von der Möglichkeit einer frühzeitigen Stimmabgabe Gebrauch gemacht.