USA provozieren China und Nordkorea: 5 von 11 Flugzeugträgern im Pazifik
Seite 2: Schwäche der US-Außenpolitik: Fokus auf Abschreckung
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- Schwäche der US-Außenpolitik: Fokus auf Abschreckung
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Die Stationierung von Flugzeugträgern im Pazifik scheint ein Versuch zu sein, die anhaltende massive Überinvestition von Energie und Ressourcen im Nahen Osten "auszugleichen".
Die Machtdemonstration mag einige verbündete Regierungen zufriedenstellen. Sie könnte aber auch den Eindruck in Hauptstädten von sowohl verbündeten wie feindlich gesinnten Staaten bestätigen, dass die USA überfordert sind und versuchen, zu viele Aufgaben gleichzeitig zu übernehmen.
Die Gewohnheit, Partner immer wieder zu beruhigen, hat diverse spezifische Kosten, einschließlich der Ermutigung von Verbündeten, sich zunehmend abhängig zu machen. Und wenn es zu oft stattfindet, kann es destabilisierende Auswirkungen auf die gesamte Region haben.
Eine der größten Schwächen der US-Außenpolitik in Ostasien ist das übermäßige Vertrauen in die militärische Abschreckung. Das führt dazu, dass die Spannungen mehr als nötig verschärft werden, und untergräbt glaubwürdige Zusicherungen gegenüber den Gegnern.
Und was ist mit Sicherheit?
Den USA gelingt es hervorragend, ihre Verbündeten dadurch zu beruhigen, dass man militärische Macht zur Schau stellt. Da sie es jedoch oft versäumen, ein Gleichgewicht zu finden, indem Gegnern Vertrauen in ihre Absichten gegeben werden, können Ängste bei den chinesischen und nordkoreanischen Führungen geschürt werden.
Damit werden zugleich Haltungen provoziert, vom Schlimmsten auszugehen, was die Vereinigten Staaten intendieren.
Die Stationierung von Flugzeugträgern deutet darauf hin, dass die Biden-Regierung nicht versteht, wie wichtig ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Abschreckung und Sicherheit ist. Wenn das nicht gelingt, wird ein Konflikt aufgrund einer Fehleinschätzung wahrscheinlicher.
Michael Swaine vom Quincy Institute schrieb kürzlich über die Abschreckung der USA und Taiwan:
Das Gleichgewicht ist von entscheidender Bedeutung, denn wenn das Ausmaß, bestrafen zu können bzw. Zugang zu Gebieten zu verhindern, tatsächlich als Bedrohung für die wichtigsten Interessen des Gegners angesehen wird, ist der Gegner eher geneigt, eigene Präventiv- oder Bestrafungsmaßnahmen zu ergreifen oder anzudrohen, um diese Interessen zu schützen, und damit die Wahrscheinlichkeit eines Konflikts zu erhöhen, anstatt sie zu verringern.
Risiko einer Krise erhöht
Indem sich die Biden-Regierung so sehr auf Machtdemonstrationen verlässt, um China einzuschüchtern, erhöht sie das Risiko einer Krise.
Die potenzielle Gefahr in Bezug auf Nordkorea ist wohl noch größer, da die nordkoreanische Regierung seit Langem auf Druck der USA und ihrer Verbündeten mit eigenen Provokationen und Drohungen reagiert. In dem Maße, in dem Pjöngjang die Stationierung so vieler Flugzeugträger im Pazifik auch nur teilweise als gegen Nordkorea gerichtet wahrnimmt, könnte Kim Jong-un zu dem Schluss kommen, dass er die Fähigkeiten seines Landes mit weiteren Raketentests sowie möglicherweise sogar einem neuen Atomtest unter Beweis stellen muss.
Im vergangenen Jahr reagierte Nordkorea sehr erzürnt auf die Ankunft der USS Ronald Reagan in Busan, sodass eine noch schärfere Reaktion zu erwarten ist, wenn sich mehrere Flugzeugträger in der Nähe befinden. In Anbetracht der zunehmend feindseligen Rhetorik, die in den letzten Monaten aus Pjöngjang zu hören war, ist nicht viel nötig, um ein neues Gegeneinander zwischen den USA und Nordkorea auszulösen.
Die USA können sich eine neue Krise in Ostasien zusätzlich zu den anderen Konflikten, in die sie verwickelt sind, nicht leisten. Ihr überzogenes militarisiertes Vorgehen in der Region ist nicht der richtige Weg, um das zu vermeiden.
Wenn Washington die Wahrscheinlichkeit von Konflikten in Ostasien verringern will, muss es die Denkweise seiner Gegner viel besser verstehen und ihnen Zusicherungen geben, denen sie vertrauen können. Im Moment tun die USA viel zu wenig von beidem, und das macht die USA und ihre Verbündeten weniger sicher, als sie sein könnten.
Dieser Artikel erscheint in Kooperation mit Responsible Statecraft. Hier das englische Original. Übersetzung: David Goeßmann.