USA vs. China und die zweite Inselkette

Seite 2: "Nehmen wir an, Sie haben die Chinesen im Rücken"

Prinzipiell gibt es in den USA drei Stellen, die das Geld für COFAs auftreiben könnten. Das Weiße Haus, der Kongress und das Pentagon.

Tatsächlich gibt es im Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses einen "Asien-Zaren", den gerade zum Vize-Außenminister ernannten Kurt Campbell. Er hätte die Verlängerung der COFAs zu seiner Aufgabe machen können, es aber bislang offensichtlich nicht getan.

Auch das Verteidigungsministerium hat bisher nicht angeboten, das Geld von einer anderen Stelle seines unmäßigen Haushalts umzuleiten. Der US-Verteidigungshaushalt für dieses Jahr beläuft sich auf 883,7 Milliarden US-Dollar.

Bleibt eigentlich nur Japan, um als Zahlmeister einzuspringen. Es wäre nicht das erste Mal, dass das Land sein Scheckbuch zückt, wenn es seine Interessen gefährdet sieht. Doch Tokio zahlt bereits fast 2 Milliarden Dollar pro Jahr für die amerikanische Militärpräsenz in Japan.

Beachtliche kommerzielle und politische Präsenz

Die VR China hat vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten eine beachtliche kommerzielle und politische Präsenz in der COFA-Gruppe und in fast allen anderen pazifischen Inselstaaten aufgebaut.

Die Zusammenarbeit umfasst Handel, Investitionen, Meeresangelegenheiten, Umweltschutz, Katastrophenvorbeugung und -minderung, Armutsbekämpfung, Gesundheitsfürsorge, Bildung, Tourismus, Kultur und Sport. Oft leistet Peking finanzielle Unterstützung und dringend benötigte Wirtschaftshilfe.

Und die USA? Die "unverzichtbare Nation" wird dieses Jahr fünf seiner elf Flugzeugträger im Westpazifik aufbieten – also vor direkt vor Chinas Haustür. Da wäre es vielleicht preiswerter und mindestens aber lohnender gewesen, sich erst einmal um die bestehenden Verträge zu bemühen.

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