USA wollen Parallelregierung im Norden Syriens
Seite 2: Das Vakuum
Als Hauptargument gegen den Abzug der US-Truppen führt die Zeitung an, dass mit einem Abzug Assads Herrschaft über das ganze syrische Territorium und sein politisches Überleben vervollständigt würde und damit auch ein Sieg Irans. Betont wird darüber hinaus, wie schon Mattis andeutete, dass der Kampf gegen den IS nicht vorbei sei, wobei man nicht erwähnt, dass man zuletzt IS-Kämpfer verschont und ihnen dabei geholfen hat, Rückzugsräume aufzusuchen.
Die Legitimität der Präsenz auf fremden Boden, die mit dem Völkerrecht nicht in Einklang zu bringen ist, da die USA anders als Russland oder Iran nicht von der syrischen Regierung um Hilfe gebeten wurden, wird politisch so begründet: Der Islamische Staat sei aufgrund eines Machtvakuums durch den Krieg in Syrien ermöglich worden. Dieses Vakuum gehe zurück auf das Fehlen eines "legitimierten politischen Prozesses". Der IS oder Nachfolgeorganisationen würden dieses Vakuum jederzeit wieder zu füllen versuchen, wenn der "politische Aspekt" nicht gelöst werde.
Kreml-Sprecher Peskow wollte laut Tass den Artikel, der in den internationalen Medien weite Kreise zog, nicht kommentieren. Man wisse nichts Genaues über die Quellen und nichts über die Verlässlichkeit dieser Information.
Indessen bezeichnete der saudi-arabische Kronprinz den Obersten Führer Irans, Großayatollah Chameinei, als "neuen Hitler".