Umbrüche, Bremser und Umsteiger

Seite 3: Lagerstätten bleiben unberührt

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Aber zu guter Letzt die gute Nachricht der Woche: Norwegen könnte sich demnächst entscheiden, mehrere Milliarden Barrel Öl in der Erde zu lassen, genauer: unter dem Meeresboden. Wie die britische Zeitung Independent berichtet, spricht sich nunmehr auch die sozialdemokratische Arbeiterpartei dafür aus, die Lagerstätten vor den Lofoten nicht auszubeuten. Dadurch gebe es im Osloer Parlament nun eine Mehrheit für diese Position.

Vor der Küste der arktischen Inselgruppe im Norden des skandinavischen Landes werden ein bis drei Milliarden Fass Rohöl (Barrel, 159 Liter) vermutet. Das entspricht der globalen Förderung von zehn bis 30 Tagen.

Norwegen hat durch seinen Reichtum an Öl und Erdgas den weltweit größten Staatsfonds aufgebaut, der rund eine Billion US-Dollar verwaltet. Erst kürzlich hatte die Regierung grünes Licht für Investitionen des Fonds in Projekte der erneuerbaren Energie gegeben, die nicht am Aktienmarkt gehandelt werden. Laut Independent wird nun mit Milliarden-Dollar-Flüssen in Wind- und Solarenergieprojekte gerechnet.

Bereits 2016 hatte das Parlament dem Fonds aufgetragen, dass Geld aus Unternehmen abzuziehen, die das Klima in besonderer Weise gefährden. Doch offenbar war der Auftrag bisher nicht eindeutig genug. Ende 2018 hatte der norwegische Staatsfonds sogar noch seinen Anteil am deutschen Braunkohlekonzern RWE verdoppelt. Doch nun ist Großreinemachen angesagt: Letzte Woche beschloss die Regierung in Oslo, dass der Fonds seine Anteile am Kohlegeschäft im Umfang von insgesamt vier Milliarden Euro aufgeben muss.

Auch Anteile von RWE und Uniper sind damit gemeint, schreibt Reinhard Wolff aus Stockholm bei den Klimareportern. Zugleich sei die Summe verdoppelt worden, die in Projekte der erneuerbaren Energieträger gesteckt wird. Statt sechs Milliarden US-Dollar sollen es jetzt 12 Milliarden werden. Die norwegischen Umweltorganisationen würden sich noch ein bisschen mehr wünschen, seien aber mit der Richtung der Entwicklung zufrieden.

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