Vereinigte Arabische Emirate: Spekulationen über ein Milliardenangebot an Baschar al-Assad
Seite 2: Aufziehende Konflikte in Libyen
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Es geht um die Kontrolle der Stadt Sirte, was die Küste vor der Stadt miteinschließt, wo Erdölinteressen eine große Rolle spielen. Die GNA sucht, unterstützt vom technisch hochklassig ausgerüsteten türkischen Militär, allen Signalen nach eine "militärische Lösung". Ägypten hat damit gedroht, seinerseits in Libyen einzugreifen, sollten eigene nationale Sicherheitsinteressen gefährdet werden.
Das ist ein dehnbarer Begriff, so disputiert man auch in Expertenkreisen darüber, wie ernst diese Drohung gemeint ist, ob sie umgesetzt wird, ob Ägypten dazu imstande wäre, einen solchen riskanten Schritt zu unternehmen.
Ägypten steht wie die VAE auf der Seite Khalifa Haftars. Die Allianzen sind eigenartigen, mehrdimensionalen Proben ausgesetzt. Das kann man zum Beispiel an der Nato sehen, wo sich der Nato-Generalsekretär kürzlich zugunsten der GNA und damit der Seite von Sarradsch ausgesprochen hat und Macron eine Verurteilung des "extrem aggressiven Vorgehens der Türkei" fordert. Unterstützung bekam er dafür nicht, wie er einem Interviewer gegenüber äußerte.
Die USA halten sich bisher im Hintergrund. Zwar gab es vor Monaten Erklärungen der Trump-Regierung zugunsten Khalifa Haftars, aber jeder weiß, wie wetterwendisch die Politikausrichtung von Trump sein kann - und es heißt, dass er Erfolg liebt. Die Erklärungen zugunsten Khalifa Haftars, des einstigen CIA-Mitarbeiters mit mehrjährigem Wohnsitz in den USA, erfolgten noch zuzeiten, als dieser alle Welt glauben machte, dass er die Hauptstadt Libyens innerhalb weniger Wochen würde erobern können.
Seit einiger Zeit hat sich das Blatt im Konflikt zwischen der GNA, ihren Verbündeten und Khalifa Haftars sogenannter Libyscher Nationalarmee gewendet. Die von der Türkei unterstützte GNA ist im Vorteil. Im Mittelmeer wird aufgerüstet.
Nicht zuletzt wird es auf die Rolle Russlands ankommen. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den VAE und Russland sind wichtig. In Libyen wurden russische Waffen über die VAE an Haftars Milizen geliefert.
Doch achtet der Kreml darauf, mit der GNA in Beziehung zu bleiben. Man legt großen Wert darauf, sich in öffentlichen Äußerungen von den russischen Kämpfern der Wagner-Sicherheitsfirma, die Haftar unterstützen, zu distanzieren. Der russische Staat sei nicht in die Kämpfe in Libyen involviert, heißt die Botschaft, um die man sich nach außen bemüht. Russische Flugzeuge, die in Libyen stationiert sind, haben kein Hoheitsabzeichen.