Versäumnisse gerechter Impfstoffverteilung
Seite 2: Kein Verzicht auf geistiges Eigentum
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Auch Indien und Südafrika haben aufgezeigt, wie es anders gehen kann. Sie schlagen den vorübergehenden Verzicht auf bestimmte Verpflichtungen zum Schutz des geistigen Eigentums vor. Dabei geht es in erste Linie darum, den Mitgliedsstaaten der Welthandelsorganisation (WTO) für den Zeitraum der Pandemie zu ermöglichen, den Schutz des geistigen Eigentums für Corona-Impfstoffe auszusetzen und keine Patente dafür zu vergeben. Auf diesem Wege könnten Vakzine und andere Medizinprodukte nachproduziert und importiert werden, ohne der Gefahr von Handelskonflikten ausgesetzt zu sein.
Allerdings bräuchte es für diese Initiative eine Zweidrittelmehrheit der WTO-Mitglieder, die, wenig überraschend, nicht vorhanden ist.
Die globale Verteilung des Impfstoffes nach Zahlungsfähigkeit ist dabei nicht nur aus gesellschaftsethischer Perspektive äußerst fragwürdig, sondern auch aus medizinischer Sicht.
So lautet eine fundamentale epidemiologische Erkenntnis dieser Zeit: Es ist erst dann vorbei, wenn es für alle vorbei ist. Doch dieser Grundsatz scheint im ganzen Gerede um Versäumnisse bei der Impfstoffbeschaffung völlig unterzugehen. Und so geht es einfach weiter, getreu dem Motto: Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.
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