Verschwundene Gleise
Teamwork: das Fantasy-Adventure "The Legend of Zelda: Spirit Tracks"
Das Böse ist unter uns. Umso besser, dass auch das Gute existiert. Das ist die wohl wichtigste Botschaft, die einem das Videospiel "The Legend of Zelda: Spirit Tracks" (DS/DSi) vermittelt. Für das Gute zu kämpfen bedeutet in diesem Zusammenhang ebenso im Team vorzugehen. Denn erstmals in der Historie der “Zelda“-Reihe begleitet die Prinzessin den Helden auf Schritt und Tritt.
Weshalb trägt der Minister von Hyrule zwei Hüte? Ganz einfach: Weil er darunter seine zwei Hörner verbirgt. Er ist nämlich der Belzebub, der die Prinzessin entführt, wenige Sekunden nachdem ein lilafarbener Strudel den Turm der Götter in vier schwebende Einzelteile zerlegt hat. Doch zum Glück entgeht dem Bösewicht, wie der Geist der Prinzessin seinen Körper verlässt. So kann sich Zelda wenig später mit Link auf den Weg machen, um herauszufinden, warum im gesamten Königreich die Bahnschienen wie von Geisterhand verschwinden.
Link und Zelda wären aber aufgeschmissen, würde ihnen nicht Shiene, ein weiblicher Lokomo, helfen. Sie klärt das Heldenduo über den Ernst der Lage auf: Mithilfe Zeldas Körper könnte es gelingen, dass der Dämonenkönig Marardo erwacht und das Land beherrscht. Jetzt mag sich vielleicht mancher fragen, was die Bahnschienen damit zu tun haben. Sie verbinden den Turm der Götter mit vier umliegenden Tempeln. Denn Marardo ist so stark, dass man ihn nicht nur im Turm gefangen halten kann, sondern ihn auch anketten muss. Wenn also nun die Schienen verschwinden, verschwinden zugleich die Ketten…
Wer den Beginn des Videospiels gemäß der Filmtheorie analysiert, die besagt, dass im Fall einer Mainstream-Produktion die ersten Minuten die wichtigsten Elemente des weiteren Geschehens vorwegnehmen, dem dürfte vor allem die Zugfahrt durch den Tunnel im Gedächtnis bleiben. Was sie aussagt? Das ist klar wie Kloßbrühe: Am Ende des Tunnels ist Licht. Entsprechend verhält es sich mit der Story; irgendwann ist das Dunkle besiegt. Anfangs müssen die Helden jedoch einige Rückschläge erleiden, erst mit der Zeit wächst die Zuversicht.
Im Turm der Götter müssen Link und Zelda auf jeder der vier Ebenen eine Gleistafel finden, eine für vier Regionen. Hat das Duo eine Tafel, erscheinen daraufhin allerdings nicht alle Schienen wieder. Den Beiden ist es immerhin möglich, mit dem Zug in die Gebiete zu fahren und sich von dort Ansässigen helfen zu lassen. Die Lokomos bringen ihnen Flötenmelodien bei. Bis es soweit ist, bekämpft Link kleine Monster, während Zeldas Geist mitunter den Körper größerer Gegner übernimmt. Je nach Situation greifen sich die zwei Hauptfiguren gegenseitig unter die Arme. Dennoch gibt es Hürden, die Link nur auf sich alleingestellt meistert.
Um die Gegner zu bekämpfen, steht Link zunächst nur ein Schwert zur Verfügung. Damit löst der Spieler simple Hiebe und Wirbelattacken aus – wenig spektakulär für Erwachsene, optimal hingegen für die jüngere Zielgruppe. Letztere finden vor allem am Bumerang Gefallen, noch mehr Spaß macht ihnen die Luftkanone: Man gibt mit dem Touchpen die Richtung an, in die der Wirbelwind düsen soll und pustet dann sofort ins Mikrofon der Konsole. Und beim Spielen der Flöte muss man selbstverständlich auch pusten. Gut umgesetzt ist zudem die Zugsteuerung. Darüber hinaus gibt es einen Multiplayermodus (sechs Arenen) für bis zu vier Spieler, bei dem jeder Teilnehmer das Spiel besitzen muss.