Seite 2: Wieder diskutieren wir Details von Waffensystemen

Jetzt, wo der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine schon im dritten Monat anhält, ist wichtig zu wissen, wieso die Luftwaffe der baltischen Länder Mig-29 aus sowjetischer Produktion fliegt, was Javelin Panzerabwehrraketen sind und, vor allem, was ein "Gepard" alles kann, dass er mindestens 65 Kilometer pro Stunde erreicht und über zwei 35 mm Maschinenkanonen sowie über ein kompliziertes Zielerfassungssystem verfügt.

Aber keine Sorge, die gleichen Journalisten, die uns bei Markus Lanz, Maybrit Illner und ähnlichen Formaten mit präzisen Informationen über den Unsinn einer allgemeinen Impfpflicht informierten, wissen heute mit absoluter Gewissheit zu berichten, warum Putin auf sechs Meter Entfernung von seinen ausländischen Besuchern sitz und dass Olaf Scholz mit seinem "unverantwortlichem Zögern" bei der Unterstützung der Ukraine Deutschlands Ruf in der Welt ruiniert hat.

Denn dieser Bundeskanzler gehört ja schließlich auch der gleichen Partei an, die mit ihrer Entspannungspolitik – Stichwort: "Wandel durch Handel" – schon vor 50 Jahren den Grundstein für die heutige Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energielieferungen gelegt hat. Wie konnte man nur?

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Mit diesen Waffensystemen führt Russland den Ukraine-Krieg (14 Bilder)

Willy Brandt und Egon Bahr und deren Ostpolitik? Geht es um sie, fügt mancher Sozialdemokrat heute entschuldigend hinzu: "Hinterher ist man immer klüger."

Aber zurück zu den Millionen Fußball-, Pandemie-Kreml- und Militärexperten. Natürlich sind alles die russischen Soldaten in der Ukraine Kriegsverbrecher. Was heißt Kriegsverbrecher? Das ist Völkermord! Richtig: Wer so viel Ahnung von Waffen und Krieg hat – schließlich hat man sich ja schon seit geraumer Zeit, nämlich seit dem 24. Februar 2022 mit der Materie beschäftigt – der ist dann auch gleich ausgebildeter Völkerrechtler und kann auf der Basis seines Social-Media-Accounts beurteilen, wie es gelingen wird, nach dem Ende des Krieges, diesen Putin zur Verantwortung zu ziehen.

Und selbstverständlich ist es richtig, notwendig und vor allem schon seit langem klar, dass endlich das Zwei-Prozent-Ziel der Nato erreicht wird. Zwei-Prozent-Ziel? Muss man kaum einem Deutschen mehr erklären, dass es sich um den Prozentsatz der Militärausgaben am Bruttosozialprodukt handelt.