Waldbrände lassen auch CO2-Speicherpläne in Rauch aufgehen
Kanada erlebt die schlimmste Waldbrandsaison seiner Geschichte. auch anderorts brennt es. Das stellt EU-Pläne zur Wäldern als CO2-Speicher in Frage. Worum es in der Debatte geht.
Während aus Chinas Norden schon wieder schwere Überschwemmungen gemeldet werden, während im Süden Frankreichs hohe und höchste Waldbrandwarnstufen ausgerufen wurden und in Griechenland zahlreiche neue Brände ausbrechen, erlebt Kanada die schlimmste Waldbrandsaison aller Zeiten. Kein Ende sei in Sicht, schreibt die Plattform ACCUWeather.
Bis zum 2. August waren 32 Millionen Acres (knapp 13 Millionen Hektar oder 130.000 Quadratkilometer, eine Fläche in etwa so groß, wie Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zusammen) verbrannt. Da die Brände sehr früh begonnen haben, wurde schon am 24. Juni das bisher schlimmste Jahr übertroffen. Betroffen sind vom Pazifik bis zum Atlantik alle südlichen Provinzen.
Die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, dass am Donnerstag landesweit über 1.000 Brände gewütet hätten und 660 von ihnen als außer Kontrolle galten. Die Feuer hätten bisher 290 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt. CO2 ist das mit Abstand wichtigste Treibhausgas. Zum Vergleich: Kanada hat vor der Pandemie jährlich durch industrielle Aktivitäten, Heizen, Verkehr und anderes rund 720 Millionen Tonnen CO2 emittiert.
Die starken Treibhausgasemissionen durch die Brände sind ein weiteres Beispiel dafür, dass Rückkopplungseffekte bei zunehmender globaler Erwärmung die Probleme verstärken. Sie zeigen aber auch, dass genau geschaut werden muss, in welchem Umfang Wälder als Senken, das heißt, als dauerhafte Speicherplätze für CO2 aufgefasst werden können.
Die Klimastrategie der EU setzt zum Beispiel sehr stark darauf, dass künftige unvermeidbare CO₂-Emissionen durch die Wälder aufgenommen und dauerhaft abgespeichert werden können. Eine kürzlich veröffentlichte Studie italienischer und spanischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommt allerdings zu dem Schluss, dass die netto CO2-Aufnahme der Wälder in der EU in den letzten Jahren stark rückläufig war. Kaum verwunderlich angesichts der mehrjährigen Dürre in weiten Teilen Mitteleuropas und des Absterbens ganzer Wälder überall in Deutschland.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.