Warum uns das Ehec-Bakterium erneut gefährlich werden könnte
Seite 2: Lobbyinteressen bremsen Lebensmittelkontrolle
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Knackpunkt ist für Foodwatch die dysfunktionale Lebensmittelüberwachung in Deutschland, aber auch auf europäischer Ebene. "Wir brauchen politisch unabhängige Landesanstalten für Lebensmittelüberwachung in jedem Bundesland, anstatt ein Durcheinander von 400 kommunalen Kontrollbehörden, die unter dem politischen Einfluss von Landräten stehen und deren Zuständigkeit an der Landkreisgrenze endet", fordert die Organisation.
Außerdem müsse die im EU-Lebensmittelrecht eigentlich vorgeschriebene Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln entlang der gesamten Liefer- und Produktionskette konsequent durchgesetzt werden.
Nur so könne vermieden werden, "dass im Krisenfall lebenswichtige Zeit verloren geht, falsche Fährten verfolgt und 400 Behörden gleichzeitig den Verbleib zurückgerufener Produkte recherchieren müssen". Zudem müssten die Ergebnisprotokolle der Lebensmittelkontrolleure ausnahmslos veröffentlicht werden.
Naturgemäß stoßen derartige Forderungen bei der mächtigen Lebensmittellobby und ihr gewogenen Politikern auf wenig Gegenliebe. "Unfälle" wie die Ehec-Epidemie scheinen angesichts der global diversifizierten, intransparenten und hochprofitablen Produktionsketten als hinnehmbare Kollateralschäden eingestuft zu werden.