Warum wir einen linken Populismus brauchen
Seite 2: Vom Thatcherismus lernen
- Warum wir einen linken Populismus brauchen
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- Die Reaktion des Establishments
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Darum müsse man, so Mouffe "vom Thatcherismus lernen", Demokratie neu denken und radikalisieren: "Die aktuelle Lage erfordert einen Bruch mit der bestehenden hegemonialen Formation, und das ist etwas, was sich sozialliberale Parteien nicht eingestehen mögen."
Margaret Thatcher zog seinerzeit eine Frontlinie zwischen dem Establishment und den "einfachen Leuten", deshalb hatte sie Erfolg.
Wie ist die Lage? Globalisierung lässt sich nicht rückgängig machen, schon gar nicht, wenn man die Augen verschließt. Sie hat Folgen. Diese Folgen verändern unsere komplette Welt. Weder zur Idylle der Natur noch zur Idylle der Agora einer klassischen Demokratie gibt es ein Zurück.
Globalisierung ist längst in den Mikrokosmos unseres Lebens eingedrungen. Das bedeutet ebensoviele Chancen wie Gefahren. Multiethnizität und Migration, eine Weltöffentlichkeit mit der Möglichkeit zu freiem Austausch und freier Assoziation sind genauso alltägliche Tatsachen unseres Lebens in den Demokratien des Westens wie Autoritarismus und alltägliche Verfolgung und die Diktatur des Konsumismus mit weltweiter Selbstzensur.
Das was oft zu Recht kritisiert und beklagt wird - Ambivalenz, Unübersichtlichkeit, Hybridisierung, die Deterritorialisierung der Verhältnisse, freiwillige oder erzwungene Diaspora, können auch Chance sein.
Die neue Rechte stellt sich beidem bisher nicht, sondern setzt sehr traditionalistisch auf Machteroberung durch die Behauptung von Identität und die propagandistische Ernennung und Diffamierung von Sündenböcken. Wo sie damit an die Macht kommen geht es den Neuen Rechten wie allen: Um Machterhalt durch Verlängerung des Status quo, wenn auch oft mit autoritäreren Methoden.
Nur die klügsten Köpfe der Rechten haben erkannt, dass mit der Globalisierung die Vorstellung des "ganz Eigenen" ebenso obsolet wird wie die des "ganz Anderen".
Der Aufstieg der Rechten geht mit dem Beginn der Finanzkrise 2008 einher. Die Linke hat darauf außer durch Moralisieren bei gleichzeitiger Bankenrettung auf Kosten der Bürger keine Antwort gefunden. Mouffe skizziert nun zumindest, wie neue Antworten aussehen könnten.
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