Was müssen wir angesichts der Trockenheit in Deutschland tun?

Dürren haben vor allem zur Folge, dass die Ernten einbrechen oder ausbleiben. Bild: Md. Hasanuzzaman Himel / Unsplash Licence

Energie und Klima – kompakt: In der Lausitz und in Berlin fehlt es an Wasser infolge des Braunkohletagebaus. In ganz Deutschland sinkt der Grundwasserspiegel und trocknen Böden aus. Über die Wasserkrise und Sparpläne.

Am Wochenende haben am Tagebau Welzow in der Lausitz Hunderte für einen früheren Kohleausstieg auch im Osten Deutschlands demonstriert. Die Veranstalter von Greenpeace, Fridays for Future und mehreren Landesverbänden des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sprachen von 1000 Teilnehmenden, die Polizei von 600.

Eine zentrale Forderung von Fridays for Future ist ein "bundesweiter Kohleausstieg mit einem 1,5-Grad-kompatiblen Abschaltpfad bis spätestens 2030, bei dem die Restfördermenge auf maximal 205 Millionen Tonne Kohle aus der Lausitz beschränkt wird". Ebenfalls gefordert ist ein sozial gerechter Strukturwandel und die Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze vor Ort.

An den bisherigen Plänen, die Kohleförderung in der Lausitz bis 2038 aufrechtzuerhalten, kritisiert die Gruppe, dass gerade dies zu einem Strukturbruch führen könnte, da die Kohleförderung ab 2030 nicht mehr rentabel sein werde.

Auch die Pläne für die Tagebaue Nochten und Welzow-Süd sollten verändert, dabei mehr Abstand zu bewohnten Orten eingehalten und künftige Restseen verkleinert werden, um Wasserressourcen zu sparen.

Tatsächlich droht der Lausitz und damit auch Berlin, dass sein Wasser über die Spree nach dem Ende der Kohleförderung ein noch größeres Wasserproblem als ohnehin schon, wie auf Telepolis bereits berichtet. Denn bislang wird, um Kohle fördern zu können, Grundwasser abgepumpt und in die Spree eingeleitet.

Mit einer Schließung der Tagebaue würde der Grundwasserspiegel wieder steigen, dieses Wasser aber nicht länger die Spree speisen. Hinzu kommt, dass die Tagebaurestlöcher zum großen Teil zu Seen umgewandelt werden sollen, für deren Flutung enorme Wassermengen erforderlich sind. Und selbst wenn die Seen einmal voll sein sollten, drohen über die Wasseroberflächen große Verdunstungsverluste in einer Region, in der es zunehmend heißer und trockener wird.

Wegen der Wasserproblematik länger Kohle zu fördern, wäre allerdings äußerst kurzsichtig, denn der Grundwasserspiegel in der Lausitz würde noch weiter gesenkt und der zukünftige Wassermangel würde noch größer.

Nun mag die Planung für die Tagebaufolgelandschaft "Lausitzer Seenland" mit 25 künstlichen Seen und einer Wasserfläche von rund 15.000 Hektar aus einer Zeit stammen, in der die Folgen der menschengemachten Klimaerwärmung noch nicht so stark zu spüren waren wie heute. Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder über die Dürre vor allem in den tieferen Bodenschichten berichtet, die sich in den Dürrejahren 2018 bis 2022, mit Ausnahme des Jahres 2021 entwickelt hat – aber selbst 2021 blieben die tieferen Bodenschichten in Teilen Ost- und Mitteldeutschland viel zu trocken.