Weiter Rätselraten um Flug MH370
Iraner wollte mit gestohlenem Pass nach Deutschland reisen
Die Polizei in der thailändischen Ferienmetropole Pattaya hat die Identität des Mannes festgestellt, der für die beiden Männer mit den gestohlenen europäischen Pässen Plätze für das am Samstag verschwundene Flugzeug buchte.
Den Behörden zufolge handelt es sich um den iranischen Staatsangehörigen Kazem A., der sich hinter den nicht registrierten Agenturen "Grand Horizon" und "Six Stars Travel" verbirgt und öfter Tickets für andere Personen bestellt, weshalb man jetzt ermittelt, ob es sich um einen Schleuser handelt. Neben Schleusern nutzen auch Drogenkuriere häufig gestohlene Pässe. Die Polizei fand bislang jedoch keine Indizien, die auf diese Möglichkeit hinweisen.
Dass Kazem A. und die beiden Reisenden mit den gestohlenen Pässen in ein Terror-Komplott verwickelt sind, glauben die thailändischen Sicherheitsbehörden nicht. A. habe nämlich im Reisebüro nicht nach bestimmten Flügen gefragt, sondern nur nach preisgünstigen nach Kopenhagen und Frankfurt. Die Tickets für das am Samstag spurlos verschwundene Flugzeug der Malaysia Airlines bezahlte ein in Pattaya lebender Iraner namens "Hasem" in bar.
Dem malaysischen Inspektor Khalid Abu Bakar nach handelt es sich bei einem der beiden Geschleusten um den 19-jährigen iranischen Staatsangehörige Pouria M., der illegal zu seiner Mutter nach Deutschland einreisen wollte. Auch der andere der beiden Fluggäste mit gestohlenen Papieren hatte einem von der BBC veröffentlichten Foto nach keine asiatischen Gesichtszüge, wie vorher fälschlicherweise in einigen Medien zu lesen war. Das erklärt, warum die Passkontrollmitarbeiter in Malaysia trotz des österreichischen und des italienischen Passes keinen Verdacht schöpften.
Von den zahlreichen Meldungen über mögliche Wrackteile im Meer zwischen Vietnam und Borneo führte bislang keine zu einer Spur der verschwundenen Maschine. Die Behörden suchen deshalb auch weiter westlich, in der Straße von Malakka. Dorthin könnte das Flugzeug gelangt sein, wenn es eine Kehrtwende machte und danach unbemerkt weiterflog. Inzwischen schließt man auch nicht mehr aus, dass das Flugzeug nicht im Meer, sondern im gebirgigen Dschungel abstürzte.
Für das Rätsel, dass ein Radar kurz vor dem Verschwinden der Maschine am Samstag eine Wendebewegung registrierte, haben Experten mittlerweile eine Antwort gefunden, die sie für wahrscheinlicher halten, als eine unangekündigte Umkehr des Piloten: Danach erzeugt der hintere Teil der Maschine beim Auseinanderbrechen durch eine Explosion ein Signal, das wie eine Umkehr aussieht.
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