Wem gehört eigentlich das T?
Auch das Titanic-Magazin meldet jetzt Ansprüche an
Der Streit um das große T nimmt dramatische Formen an. Nicht nur ein großes Telekommunikationsunternehmen ist ganz fest der Meinung, dass ihm allein das T gehört Auch das Satire-Magazin Titanic meldet nun ernsthafte Ansprüche an auf einer Netzseite, die bezeichnenderweise unter t-error.de zu finden ist.
Dort heißt es unter anderem in bestem Marketing-Deutsch:
Das T - heute eine der bekanntesten Marken in Deutschland. Jeder kennt es und weiß, wofür es steht. Keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis einer langen Entwicklung und konsequenten Kommunikation der TITANIC.
Außerdem verweisen die Macher des Blattes in diesem brisanten Zusammenhang auf ihre langjährige Geschichte:
1979 ging aus dem deutschen Satire-Traditionsblatt Pardon ein neues Satiremagazin hervor. Der auf Corporate und Brand Identity nicht unbedingt spezialisierte Graphiker F.K. Waechter wurde mit der Aufgabe betraut, für die neue Zeitschrift eine völlig neue, visuelle Identität zu schaffen.
Und die Waechtersche Idee mit dem T war so grandios und hat sich nach Meinung der Titanic-Redaktionscrew mittlerweile so durchgesetzt, dass der Buchstabe T heutzutage für eine ganze Satiretradition steht. Und "manchmal wird er sogar in böser Absicht kopiert, zum Beispiel von Telekommunikations-Riesen".
So weit, so böse. Dass jetzt womöglich eine knallharte Auseinandersetzung, ja ein dramatisches Hauen und blutiges Stechen zwischen einem Telekommunikations-Riesen und einem Satire-David namens Titanic drohen, hat uns in einem kurzen Gespräch auch der Titanic-Redakteur Oliver Nagel bestätigt.
Wofür das T heute steht, weiß inzwischen ja jedes Kind? Könnte man daher das Titanic-Magazin als Mutter aller Ts bezeichnen?
Nagel: Ja. Bei TITANIC steht das T für Tolle Witze, Timing und Trommelfeuer der guten Laune. Und natürlich für "Ta ist die Tür, Sie Arsch". Das leihen wir höchstens mal der Sesamstraße, und auch der nur ganz kurz.
Warum haben Sie sich damals überhaupt für das T entschieden? Warum nicht B oder K? Das sind doch auch ganz nette Buchstaben.
Nagel: Sie meinen B wie BRD und K wie Kinderlachen? Pfui Teufel, ta ist die Tür!
Ein bekanntes Telekommunikationsunternehmen, dessen Name mir gerade nicht einfällt, wirbt seit kurzem auch mit dem T. Wollen Sie dagegen juristisch vorgehen?
Nagel: Selbstverständlich, schließlich sind wir seit November '96 börsennotiert, wie Eugen Egner in nebenstehender Grafik dokumentiert hat. Wir gehen von einem Streitwert von 100 Trilliarden Euro aus, die unser Verleger auch gerade schon druckt.
Sie haben inzwischen ja äußerst erfolgreich T-Com, T-Wurst und T-Error auf dem hart umkämpften T-Markt platziert. Sind weitere T-Kampagnen geplant? Auf was dürfen sich Ihre Leser also freuen?
Nagel: Auf T-ürkenhaß und T-uberkulose. Aber grau ist alle T-orie. T-schüß!
Ja. T-schüß...