Widersprüchliches Afghanistan

Seite 2: Zweifel an militärischem Weg

Die Bundeswehr ist seit Januar 2002 im Einsatz in Afghanistan. Also fast zwanzig Jahre. Als Reaktion auf die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 hatte die US-Regierung beschlossen, das Land, in dem sie Osama bin Laden vermutete, zu bombardieren und zu besetzen. Mit dabei war eine Koalition von Staaten der Nato.

Die Begründung für diesen Einsatz haben die Bundesregierungen seither immer wieder verändert: dass Deutschland am Hindukusch verteidigt werden müsse, hieß es zum Beispiel. Oder, dass man Brunnen bohren und Mädchen den Schulbesuch gewährleisten wollte. Ob für diese letzten beiden hehren Ziele die militärische Besetzung eines souveränen Landes, das niemanden angegriffen hat, die sinnvolle Herangehensweise war, ist seit Beginn dieses Einsatzes politisch umstritten.

Erst recht sollte stutzig machen, dass knapp zwanzig Jahre nach dem Beginn des Einsatzes die politische Lage in Afghanistan kaum anders ist als 2001. Denn sonst müsste man die Ortskräfte kaum vor den Taliban oder anderen in Sicherheit bringen. Dabei hat der Einsatz die öffentliche Hand seit Beginn mindestens 12,8 Milliarden Euro gekostet.

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