Wie die Pandemie Wissenschaft und Lehre bedroht
Fussnoten
Frage Telepolis: Ist die Position von Herrn Kuhbandner mit der o.g. Headline adäquat wiedergegeben?
Antwort Watzke: Ich verantworte als Bayernkorrespondent des Deutschlandfunks den Wortlaut des Sendebeitrags. Die Online-Überschrift habe ich nicht formuliert, sie bezieht sich meines Wissens auf den im Beitrag genannten Dr. Martin Heuser. Ich persönlich bin der Meinung, dass Herr Prof. Kuhbandner Corona-Folgen leugnet, deren Existenz kein ernstzunehmender Fachwissenschaftler bestreitet. Zudem halte ich es für problematisch, dass Herr Kuhbandner als ausgewiesenes Mitglied im Verein MWGFD e.V. eine Position mitträgt, die sich aktiv gegen Corona-Impfungen engagiert und die Impfungen als wirkungslos, unnötig und gefährlich bezeichnet.
Frage Telepolis: Haben Sie zu überprüfen versucht, wie repräsentativ die Position der Studentin für die Gesamtheit der Seminarteilnehmer ist?
Antwort Watzke: Ich habe Rückmeldungen von mehreren Seminar-Teilnehmern, die das Verhalten von Prof. Kuhbandner kritisch sehen. Zwar hat Herr Kuhbandner im Interview mit mir berichtet, dass eine große Zahl von Studierenden sein Verhalten bzw. seine Sichtweise stütze, er hat mir allerdings keine Mails dazu weitergeleitet oder Telefongespräche vermittelt, obwohl ich ihm angeboten habe, diese Unterstützungs-Bekundungen vertraulich zu behandeln.
Frage Telepolis: Haben Sie Herr Kuhbandner nach der Resonanz im Seminar und den Gründen etwa für das Thematisieren des Milgram-Experiments befragt?
Antwort Watzke: Ich habe Herrn Prof. Kuhbandner nach den Gründen für das Thematisieren des Milgram-Experiments gefragt. Er hat mir berichtet, dass dies auf Vorschlag bzw. Wunsch der Studenten geschah („Eure spannendsten Experimente“). Das ist in einem Seminar über „Questionable Research Practices“ auch nicht zu kritisieren, wohl aber, dass Herr Kuhbandner einen Vergleich zur aktuellen Corona-Situation an den Schulen zwischen Lehrern und Schülern zog, wie die im Seminar verwendeten Folien S.11-15 belegen.
Die Fragen wurden per E.-Mail gestellt und beantwortet.
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