Wie sicher ist der Impfstoff von Johnson & Johnson?
Seite 2: J&J kooperiert mit Gesundheitsbehörden
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Die Vertreter von J&J erklärten, dass sie eng mit Gesundheitsbehörden und medizinischen Experten zusammenarbeiten würden, um das Problem zu untersuchen. Sie kündigte außerdem an, die Einführung ihres Impfstoffs in Europa zu verzögern.
Just am 13. April hatte J&J mit der Lieferung seines Impfstoffs in die EU-Staaten begonnen. Bis Ende Juni erwartet die Brüsseler Behörde 55 Millionen Dosen des Vakzins, wovon gut zehn Millionen Dosen nach Deutschland gehen sollen. Insgesamt rechnet Deutschland in diesem Jahr mit 36,7 Millionen Dosen dieses Impfstoffs. Ein dauerhafter Stopp würde ein großes Loch in das Gesamtvolumen von 237,6 Millionen Impfdosen von bislang zugelassenen Vakzinen in Deutschland reißen.5
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will nächste Woche ein Gutachten über mögliche Thrombosen durch den Corona-Impfstoff von J&J abgeben.6 Bis zu der Entscheidung könne der Impfstoff aber weiter uneingeschränkt eingesetzt werden. Die EMA hält weiterhin daran fest, dass die "Vorzüge des Impfstoffs, Covid-19 zu verhindern", höher zu bewerten seien als die Risiken von Nebenwirkungen.
Bereits in der vergangenen Woche hatte die EMA angekündigt, dass sie sehr seltene Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen nach Impfungen mit der J&J-Vakzine untersuche. Bisher waren der EMA sechs Fälle gemeldet worden, vorwiegend aus den USA. Der US-Hersteller stehe in engem Kontakt mit den nationalen Behörden, teilte die EMA mit. Er empfehle den EU-Staaten, bereits gelieferte Dosen vorerst nicht zu nutzen.
Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Klaus-Dieter Kolenda, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin – Gastroenterologie, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin- Sozialmedizin, war von 1985 bis 2006 Chefarzt einer Rehabilitationsklinik für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, der Atemwege, des Stoffwechsels und der Bewegungsorgane. Seit 1978 ist er als medizinischer Sachverständiger bei der Sozialgerichtsbarkeit in Schleswig-Holstein tätig. Zudem arbeitet er in der Kieler Gruppe der IPPNW e.V. (Internationale Ärztinnen und Ärzte für die Verhinderung des Atomkriegs und für soziale Verantwortung) mit. E-Mail: klaus-dieter.kolenda@gmx.de