Windenergie: Neuer Rekord im Dezember

Seite 4: Die Elektrifizierung des Planeten

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Und zu guter Letzt bleibt noch eine gute Nachricht aus 2017 nachzutragen: Die Internationale Energie Agentur in Paris hatte bereits im Oktober mitgeteilt, dass seit dem Jahre 2000 1,2 Milliarden Menschen zusätzlich an die Stromversorgung angeschlossen wurden.

2016 seien erstmals weniger als 1,1 Milliarden Menschen ohne Zugang zu elektrischer Energie gewesen. Allein in Indien würden nun eine halbe Milliarden Menschen mehr mit Strom versorgt, weitere 370 Millionen Menschen kamen im Rest Asiens hinzu.

Weiter abgehängt scheint hingegen das sub-saharische Afrika zu sein, aber auch dort gibt es wichtige Fortschritte. Dort habe die Elektrifizierungsrate 2014 erstmals das Bevölkerungswachstum eingeholt. Auch dort nimmt also nun die Zahl der ohne Stromanschluss lebenden Menschen ab.

Die Elektrifizierung in Asien ist größtenteils durch die Ausweitung der öffentlichen Netze erfolgt, was in den meist vergleichsweise dünnbesiedelten afrikanischen Ländern überdurchschnittlich teuer ist.

Da ist es ein Lichtblick, dass die Kosten für Windkraft- und insbesondere Solaranlagen inzwischen soweit gefallen sind, dass sie billiger als Dieselgeneratoren produzieren können und damit der Schaffung von Mikronetzen Vorschub leisten. Die rasche Verbilligung von Lithium-Ionen-Batterien könnten ein Übriges dazu beitragen.

In den USA können neue Windkraft- und Freiflächensolaranlagen inzwischen günstiger Strom liefern als neue Kohlekraftwerke und auch hierzulande müssen viele Stadtwerke und Energiekonzerne froh sein, dass Widerstand aus der Bevölkerung noch vor wenigen Jahren zahlreiche Neubauprojekte verhindert hat.

Derweil deutet einiges darauf hin, dass sich die Kosten für Wind- und Solarenergie in den nächsten Jahren noch einmal halbieren könnten. Die Internationale Energieagentur IEA geht inzwischen davon aus, dass sich der Ausbau der erneuerbaren Energieträger weiter beschleunigt.

Derzeit scheint aber der Preisverfall erst einmal gestoppt und kurzfristig könnten die Preise für Solarmodule sogar wieder ein wenig anziehen. Der Grund: die gewaltige Nachfrage in China. Dort wurden 2017 voraussichtlich über 54 Gigawatt neuer Solarleistung installiert.

Das ist gegenüber dem Vorjahr eine erneute Steigerung von rund 75 Prozent. 54 GW ist deutlich mehr, als in Deutschland bisher insgesamt errichtet wurde, und kann 20 bis 30 der größten Kohlekraftwerke - deren geringen Auslastungsraten in China vorausgesetzt - ersetzen.