Windenergie: Neuer Rekord im Dezember
- Windenergie: Neuer Rekord im Dezember
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Die Energie und Klimawochenschau: Von stürmischen Zeiten, neuen Speichern, staatlicher Vernachlässigung, steigenden Ölpreisen und guten Nachrichten aus dem globalen Süden
Das neue Jahr fängt stürmisch an. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Mittwoch vor Unwettern in weiten Teilen des Landes und entsprechend lieferten die Windräder mal wieder rekordverdächtige Strommengen.
Knapp 40 Gigawatt Windleistung war für den Nachmittag und die Abendstunden vorhergesagt, was je nach Tageszeit knapp 60 bis unter 70 Prozent des bundesweiten Bedarfs entsprach.
Damit beginnt 2018 wie 2017 aufgehört hatte. Die Windkraftanlagen hatten im Oktober einen neuen Allzeit-Monatsrekord aufgestellt, der im Dezember bereits erneut überboten wurde. Entsprechend hat die Windenergie 2017 erstmals mit 103,64 Milliarden Kilowattstunden die 100er-Marke geknackt.
Das entsprach nicht ganz 19 Prozent der in allen für das öffentliche Netz arbeitenden deutschen Kraftwerken netto erzeugten Strommenge. Insgesamt lieferten 2017 nach vorläufigen Zahlen des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) die erneuerbaren Energieträger 38,5 Prozent der Netto-Stromerzeugung.
Gegenüber dem Vorjahr mit dem bis dahin besten Ergebnis war das eine Steigerung um 4,7 Prozentpunkte. In den letzten fünf Jahren hat der Anteil der Erneuerbaren an der Netto-Produktion 10,9 Prozentpunkte zugelegt.
Der sprunghafte Anstieg im Jahr 2017 war nicht nur ein Ergebnis günstiger Winde, sondern auch des Rekordausbautempos in der Windenergie, über das wir bereits kurz vor Weihnachten berichtet hatten. Vermutlich sind im vergangenen Jahr zwischen sechs und sieben Gigawatt neuer Windkraftleistung hinzugekommen.
Wie es in diesem Jahr weiter geht, ist allerdings höchst ungewiss. Bald wird die Zahl neu zugelassener Anlagen durch das neue Ausschreibungsverfahren erheblich zurückgehen. In der Industrie werden dadurch zahlreiche Arbeitsplätze gefährdet, sofern die Hersteller die zurückgehende Inlandsnachfrage nicht durch das Exportgeschäft ausgleichen können.
Schon jetzt haben die meisten Hersteller den durch die Ausschreibungen verstärkten Druck auf die Preise mit Entlassungen an ihre Belegschaften weitergegeben. Trotz bester Auftragslage wurden Standorte geschlossen wie zum Beispiel bei Senvionim schleswig-holsteinischen Husum und im brandenburgischen Trampe.