Wir sind doch die heimliche Hauptstadt Polynesiens ...!

Foto: Ramon Schack

Ein Besuch in der neuseeländischen Wirtschaftsmetropole Auckland

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Die Tatsache, wie weit Neuseeland eigentlich von Europa entfernt liegt, beziehungsweise dass es viel weiter weg gar nicht geht, wird dem Besucher nicht erst bei der Ankunft in Auckland bewusst.

Sobald die Maschine des Air-New-Zealand- Fluges aus London zur Landung auf dem Flughafen ansetzt, befinden sich die Reisenden aus Europa schon seit rund 24 Stunden in der Luft - unterbrochen von einer ca. zweistündigen Zwischenlandung in Los Angeles, die alles andere als gemächlich verläuft. Denn auch die Transit-Passagiere durchlaufen das obligatorische US-Immigration Prozedere - flankiert von Security Checks, Fingerabdrücken und so weiter und so fort. Von L.A. aus sind es dann noch einmal zwölfeinhalb Stunden bis Auckland - eine Stunde länger als die Anreise von London an die Westküste der USA beträgt.

Bei der Ankunft in Auckland hat der Reisende also schon drei Kontinente und zwei Weltmeere überquert - von Zeitzonen ganz zu schweigen. Ein Umstand der vom exquisiten Service gemildert wird, den Air New Zealand seinen Passagieren gewährt - als Fluggesellschaft, die quasi von Anbeginn auf Langstrecken spezialisiert war.

Ein französisches Sprichwort lautet: "Die glücklichen Völker haben keine Geschichte". Neuseeland kann man diesbezüglich als glückliches Land bezeichnen, denn nirgendwo startete die menschliche Besiedlung so spät wie in "Down Down Under".

Während in Amerika (obwohl als "Neue Welt" bezeichnet) die Besiedlung durch asiatische Völker, die über die Beringstraße einwanderten, sich in der Frühphase der Menschheit vollzog und selbst Australien seit Zehntausenden von Jahren von Menschen bewohnt wird, haben polynesische Seefahrer erst im 12. Jahrhundert unserer Zeitrechnung die Küsten des heutigen Neuseelands entdeckt und sich dort niedergelassen.

"Amerika, Du hast es besser", dichtete Goethe einst bezüglich der politischen Entstehungsgeschichte Nordamerikas. Was hätte diese herausragende Persönlichkeit erst bezüglich der beiden Inseln im Südpazifik geschrieben, die heute das Hauptstaatsgebiet Neuseelands bilden und deren Entdeckung durch die weiße Menschheit sich zwar zu seinen Lebenszeiten vollzog, obwohl er sie bestenfalls als Randnotiz vernommen haben mag.

Foto: Ramon Schack

Weshalb die Völker, die sich Maori nannten, einst von ihrer Heimat - den Inseln der Südsee - aufbrachen, um gegen den Wind zu segeln, auf den Spuren der Wale und der Vögel, ist bis heute unter Wissenschaftlern Gegenstand von Kontroversen. Neuseeländische Ethnologen vertreten die These, dass die Maori einst aufgrund von Überbevölkerung ihre Heimat in der Gegend des heutigen Tahiti und Samoa verließen und zu ihrer Expedition aufbrachen, die man getrost als heldenhaft bezeichnen darf.

Lässt sich dadurch auch erklären, weshalb die weiße Menschheit vor einem halben Jahrtausend - angefangen mit den Portugiesen - zu Expeditionen aufbrach und in maritime Weiten vorstieß, die ihnen völlig unbekannt waren? Das ist sicherlich ein Erklärungsversuch, flankiert von den kulturellen, historischen und politischen Rahmenbedingungen im Europa jener Zeit. Auf jeden Fall waren es niederländische Navigatoren, die 1642 das heutige Neuseeland entdeckten und den Inseln ihren Namen verliehen.

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