Athen: Anschlag auf Polizisten

Der Anschlag steht vermutlich in Zusammenhang mit den Protesten vor Weihnachten, ab Freitag sind wieder Kundgebungen für soziale Reformen geplant.

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Um 3:30 Ortszeit fand in Athen erneut ein terroristischer Anschlag auf Polizisten statt. Aus einem fahrenden Auto wurden Schüsse auf drei Polizisten abgegeben, welche das Kulturministerium bewachten.

Während sich zwei der Polizisten rechtzeitig in Deckung bringen konnten, wurde der dritte von Schüssen aus einer Kalashnikov AK 47 und einer Pistole getroffen. Der 20-jährige Polizist wurde lebensgefährlich verletzt und überlebte nur Dank zweier Mobiltelefone, welche die Kugeln abfingen, die sonst sein Herz getroffen hätten. Der Polizist trug Angaben der Polizeiführung zu Folge, keine kugelsichere Weste.

Am Tatort konnten von der Polizei 27 Patronenhülsen gefunden werden. Die Angreifer entkamen unter Benutzung einer normalerweise vom griechischen Militär benutzten Handgranate. Die Tat steht offensichtlich im Zusammenhang mit den jüngsten Unruhen in Athen. Für Freitag sind weitere Kundgebungen von Protestgruppen angekündigt, die soziale Reformen, bessere Ausbildungsmöglichkeiten, Arbeitsplätze fordern und gleichzeitig die Todesschüsse vom 6. Dezember 2008 als Polizeigewalt anprangern.

Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser erneute Versuch, das öffentliche Leben in Griechenland zu destabilisieren auswirkt. Wie bereits üblich zeigen die politischen Parteien keine bedingungslose Einigkeit gegen derartige terroristische Aktionen. Jede Partei versucht auf ihre Weise, politisch aus den Vorgängen Kapital zu schlagen, was die Situation allerdings weiter anheizt.