EU drängt Mitgliedsländer zur Überwachung des Glühbirnenverkaufs
Verein Deutsche Umwelthilfe kündigt Klagewelle gegen Händler an
2008 beschloss die EU-Kommission eine Richtlinie zur "Regulierung von Lichtprodukten in privaten Haushalten", die den Vertrieb von Haushaltsglühlampen nach und nach verbietet: 2009 traf es die 100-Watt-Birnen, 2010 solche mit 75 und 2011 die mit 60 Watt. Ab 1. September 2012 dürfen dann nur noch Spezialglühlampen für besondere Einsatzzwecke verkauft werden – zum Beispiel für rauhe Arbeitsumgebungen, in denen öfter mal etwas zu Bruch geht. Diese "stoßfesten Spezialglühlampen" müssen nach Ansicht der EU-Kommissionssprecherin Marlene Holzner allerdings besonders gekennzeichnet sein. Ihr zufolge genügt dabei kein bloßer Hinweis auf den Einsatzzweck. Stattdessen müsse man "sichtbar auf die Packung schreiben, dass diese Birnen nicht für Haushaltslampen bestimmt sind". Außerdem wäre es "nicht akzeptabel, diese Lampen in dem gleichen Regal mit LED oder Energiesparlampen für Normalhaushalte zu platzieren."
Damit kein Händler Glühbirnen im falschen Regal verkauft, hat die EU-Kommission die deutschen Bundesländer aufgefordert, Behördenmitarbeiter in Elektrogeschäfte zu schicken, die das kontrollieren. Alleine das Land Berlin hat deshalb sieben neue Stellen für "Marktüberwacher" geschaffen. Darüber hinaus kündigte Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer des Vereins Deutschen Umwelthilfe (DUH) in einer Pressemitteilung an, man werde als "klageberechtigte Organisation" alle der DUH "bekannt werdenden Fälle eines rechtswidrigen Weiterverkaufs von Glühlampen juristisch verfolgen".
Als Grund für dieses Vergehen nennt Resch, dass sich Deutschland seiner Meinung nach in Sachen Klimaschutz "blamieren" würde, "wenn jede Maßnahme zur Steigerung der Energieeffizienz von Teilen des Handels unterlaufen wird". Statt Glühbirnen sollen die Verbraucher dem Willen der DUH nach unter anderem Energiesparlampen nutzen, auf welche sich Firmen wie Siemens/Osram und Philips Patente sicherten. Diese Energiesparlampen sind jedoch keineswegs die Öko-Wunder, als die sie anfangs angepriesen wurden, sondern gehen sehr leicht kaputt und schädigen Menschen dabei durch konzentriertes Quecksilber, das in Thermometern seit 2009 EU-weit verboten ist.